KI in der Produktion und Produktionsplanung

Grobplanung

In der Grobplanung findet eine automatisierte Planung der Fertigungsaufträge statt. Über eine vorgegebene Zeitspanne werden Aufträge grob geglättet und Auftragsnetze auf Basis der Priorität der Kundenaufträge eingeplant. Im Endergebnis sind sie materialgedeckt und kapazitiv machbar. So lässt sich erreichen, dass das aktuelle Planungsbild geglättet ist. Darüber hinaus können damit neue Kundenaufträge ATP & CTP geprüft und ein realistischer Liefertermin prognostiziert werden. Weitere Funktionen der automatisierten Grobplanung sind die planerische Bestandsoptimierung und die Schichtplanevaluierung. Die planerische Bestandsoptimierung prüft, ob Vorgänge näher an den Bedarfstermin verschoben werden können. Ziel ist es, Bestände zu reduzieren, ohne dadurch die pünktliche Materialversorgung des Auftrages zu verhindern. Hierdurch wird die gesamte Durchlaufzeit verkürzt und der Lagerbestand gesenkt, wodurch Lagerkosten gespart werden können. Die Schichtplanevaluierung plant, mit wie vielen Schichten in einem vorgegebenen Zeitraum gearbeitet werden soll. Es gilt das Minimumprinzip: So wenige Schichten wie möglich, so viele wie nötig.

Automatisierung

In die Anwendung sind zusätzlich verschiedene Automationen integriert. Diese bilden einfache, planerische Tätigkeiten ab und können ergänzend zur Grob- oder Feinplanung erfolgen. Verschiedene Serviceläufe können kombiniert werden. Beispiele:

• Die Rückstandsbeseitigung dient, anders als die Grobplanung, allein der Beseitigung von Rückständen. Sie nimmt keine Rücksicht auf die kapazitive Machbarkeit von Aufträgen. Für die Rückstandsbeseitigung lassen sich verschiedene Funktionen anwenden. Diese können unter anderem die gesamte Durchlaufzeit reduzieren oder Bedarfe für das Auffüllen von Sicherheitsbeständen in die Zukunft verschieben.
• Die Plausibilitätsprüfung vergleicht das Planungsbild vor und nach dem Durchlauf von automatischen Optimierungsfunktionen. Haben auffällige Terminverschiebungen stattgefunden, warnt sie den Anwender. Dieser kann dann gezielt prüfen, ob die Terminverschiebungen anderweitig gelöst werden können.
• Das Vorziehen von Kundenaufträgen ist eine automatische Prüfung, ob beispielsweise die Aufteilung von Kundenaufträgen und Änderungen in der Bearbeitungsreihenfolge einer rechtzeitigen Bearbeitung von Aufträgen dienen würde.