3. November 2022
Bei der Planung und Ausführung von Instandhaltungsmaßnahmen und Serviceleistungen arbeiten viele Unternehmen noch papierbasiert oder mit nicht-integrierten Insel-Lösungen. Jedoch bietet eine integrierte digitale Ressourcenplanung in Kombination mit mobilen Anwendungen enormes Potenzial. Ganz gleich, welche Arbeiten anstehen – bevor ein Techniker aktiv wird, beginnt zunächst die Personaleinsatzplanung.
Der Instandhaltungsplaner berücksichtigt dabei, welche Fertigungshilfsmittel – wie beispielsweise Werkzeuge oder Fahrzeuge – erforderlich sind und welche Qualifikationen Mitarbeitende mitbringen müssen. Ganz ähnlich gestaltet sich der Ablauf, wenn ein Servicetechniker für einen Kundeneinsatz geschickt wird.
In beiden Fällen müssen Disponent*innen die verfügbare Kollegschaft identifizieren und zuordnen – und dabei zahlreiche Parameter berücksichtigen. Viele Unternehmen greifen dafür noch auf Papierlisten, Microsoft Excel oder Access zurück. Die Nachteile: Der Pflegeaufwand ist entsprechend hoch und die Datenhaltung oft redundant. Zudem lassen sich bereits vorhandene HR-Daten nicht integriert nutzen.
Andere Unternehmen verlassen sich ausschließlich auf die „Bordmittel“ ihres ERP-Systems – vor allem auf SAP Plant Maintenance (PM) sowie das Modul Customer Service (CS). Doch auch in diesem Fall ist der Aufwand erheblich: Die Disponent*innen müssen viele verstreute Informationen manuell zusammenführen und daraus ein stimmiges Gesamtbild erstellen.
Mittlerweile stehen den Unternehmen hochintegrierte Lösungen zur Verfügung, die die Personaleinsatzplanung (teil-)automatisiert auf Basis aller relevanten Daten steuern. Sie erkennen frühzeitig mögliche Probleme – etwa personelle Engpässe – und ermöglichen es den Verantwortlichen, rechtzeitig zu reagieren. Gleichzeitig sinkt der Planungsaufwand. Überstunden und teure Leerlaufzeiten werden reduziert, während die Wertschöpfung steigt.
Wer das volle Potenzial seiner Mitarbeitenden ausschöpfen möchte, sollte eine Optimierung mit SAP Multiresource Scheduling (MRS) in Betracht ziehen. Damit lässt sich auch die Instandhaltung auf das nächste Level heben. MRS geht über die klassische Personaleinsatzplanung hinaus: Es bezieht sämtliche Ressourcen ein, die für die Ausführung einer Aufgabe notwendig sind. Die Lösung ist sowohl für SAP ERP 6.0 als auch für S/4HANA verfügbar.
Funktionen und Vorteile von SAP Multiresource Scheduling (MRS)
Ein Hinweis für Unternehmen, die sich aktuell mit SAP S/4HANA beschäftigen: Es steht für die Software bereits ein integriertes SAP-Tool zur Ressourcenplanung zur Verfügung – SAP S/4HANA Asset Management for Resource Scheduling (RSH). Mithilfe dieser Fiori-App wird die Ressourcenplanung um eine weitere Dimension ergänzt und bietet eine schlanke, selbsterklärende Web-Oberfläche.
Während MRS den Fokus auf die kurzfristige Disposition der richtigen Mitarbeiter*innen legt, berücksichtigt RSH auch längere Zeithorizonte. Im Vordergrund steht die Auslastung von Arbeitsplätzen, um eine mittel- und langfristige Planung zu ermöglichen. Es empfiehlt sich der Parallelbetrieb beider Anwendungen, um den gesamten zeitlichen Horizont der Ressourcenplanung im Blick zu haben.
Die digitale Ressourcenplanung entfaltet ihr volles Potenzial in Kombination mit einer mobilen Komponente. Denn dadurch sind Mitarbeitende aus Instandhaltung und Service in Echtzeit an das MRS-System angebunden.
Sieben Beispiele zeigen, wie wirkungsvoll dieser Ansatz ist:
Eine vollständige Maschinen-Dokumentation benötigt viel Speicherplatz – deshalb werden im besten Fall nur die relevanten Informationen bereitgestellt. Auch Auftragspapiere und Messpunkte mit direktem Auftragsbezug können „offline-fähig“ sein. Anders verhält es sich bei der Ersatzteilsuche im Lager: Dort ist ein Online-Zugriff erforderlich, um verlässliche Informationen zur Verfügbarkeit zu erhalten.
Überlegen Sie, welche Anforderungen im Jahr 2027 auf Ihr Unternehmen zukommen könnten. Welche Funktionen und Fähigkeiten müssen Sie voraussichtlich bereitstellen? Genau darauf sollte Ihre Planung ausgerichtet sein. Nach dem Motto „Think big, start small, scale fast“ kann der Einstieg klein beginnen – etwa mit einer einfachen Zeiterfassung per App. Bereits damit wird ein manueller Prozess abgelöst und ein messbarer Effizienzgewinn erreicht.
Auch die umfassende Digitalisierung aller Prozesse auf einmal ist möglich – aber in den wenigsten Fällen empfehlenswert. Ein solcher Big Bang würde die Arbeitswelt Ihrer Mitarbeitenden massiv verändern und ein intensives Change Management benötigen. Zusätzlich besteht die Gefahr, den laufenden Betrieb während der Umstellung unnötig zu unterbrechen oder im schlimmsten Fall ganz zum Stillstand zu bringen.
Unser Tipp: Identifizieren Sie Ihre Möglichkeiten und entwickeln Sie eine Roadmap mit Blick auf das große Ganze. Wählen Sie eine Architektur, die heute leistungsfähig ist – und morgen keine Sackgasse darstellt. Lassen Sie sich bei der Planung und Umsetzung professionell unterstützen!
Ressourceneinsatzplanung mit SAP RSH & SAP FSM
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