München, 01. Juli 2025: Das Digital Consulting-, Solutions- und Software-Haus valantic fragt im Jahresturnus seit 2018 SAP-Expert:innen aus der DACH-Region nach dem Stand der Dinge in punkto S/4HANA-Migration, nach Investitionsabsichten, präferierten Technologien, Business-Chancen, Cloud und Künstlicher Intelligenz. Der Vergleich mit den Umfrage-Ergebnissen der Vorjahre erlaubt es, langfristige Trends zu erkennen und Entwicklungen abzuschätzen. Dieses Jahr haben 201 SAP Expert:innen teilgenommen. Die Befragung wurde im ersten Quartal 2025 im Rahmen einer Online-Erhebung in Kooperation mit dem Analystenhaus techconsult GmbH durchgeführt.
SAP Unternehmen der DACH-Region wollen massiv von Künstlicher Intelligenz (KI) profitieren – mit SAP S/4HANA, der Business Data Cloud (BDC) und der Business Technology Platform (BTP). SAP hat KI bereits weitgehend in die SAP-Module und Unternehmensworkflows integriert. Jetzt kommt es darauf an, die neuen Technologien mit großem Mehrwert und möglichst nutzenstiftend in der Unternehmenspraxis einzusetzen.
Aber nicht nur Künstliche Intelligenz wie der KI-Assistent Joule und die SAP AI Foundation dominiert die Diskussionen in der SAP Community. Zu den Kernthemen der aktuellen valantic SAP Studie 2025, die für jedes Unternehmen wichtig sind, zählen u.a.: Migrationsstrategien auf S/4HANA, Cloud-Strategien, die Integrationsplattform SAP BTP, die noch junge SAP Business Data Cloud und die digitale Transformation ganz allgemein.
Bei der Migration auf SAP S/4HANA zeigt sich im Vergleich zum Vorjahr ein eklatanter Entwicklungssprung. Denn die Zeit drängt: Der Anteil der Unternehmen mit laufenden S/4HANA-Projekten ist von 21 Prozent (2024) auf 40 Prozent (2025) hochgeschnellt. 27 Prozent haben ihr S/4HANA-Migrationsprojekt bereits abgeschlossen.
Als Migrationsstrategie präferiert wird dabei von 57 Prozent der Unternehmen der goldene Mittelweg: die Extended Brownfield-/Bluefield-Conversion. Diese Strategie kombiniert das Beste aus zwei Welten: den kompletten Neustart auf der grünen Wiese (Greenfield) und eine rein technische Migration (Brownfield), die auf Prozessoptimierungen weitestgehend verzichtet.
Damit setzt sich ein hybrides Vorgehen durch, und es wird klar, dass technische Migration allein keine Modernisierung bewirkt. Eine reine 1:1-Überführung bestehender Prozesse (Brownfield) reicht nicht mehr aus. Ein strukturierter, aber zugleich flexibler Re-Design-Prozess ist erforderlich und verspricht die besten Resultate für die Effizienz, Produktivität und Wettbewerbsfähigkeit des eigenen Unternehmens.
Noch deutlicher fällt die Verschiebung beim Betriebsmodell (also bei der Wahl zwischen On-Premises, Private Cloud und Public Cloud) aus. Der teure, aber kontrollierte Eigenbetrieb (On-Premises) verliert massiv an Relevanz. Während im Vorjahr noch fast 60 Prozent der befragten Unternehmen auf den On-Prem-Betrieb setzten (valantic Vorjahresstudie), sind es 2025 nun nur noch 20 Prozent. Und das maßgeblich in der Automobilindustrie (weiterhin 60 Prozent).
An dessen Stelle tritt nun nach und nach die SAP S/4HANA Private Cloud, die ihren Anteil von 31 auf 58 Prozent nahezu verdoppelt hat. Dieser Zuwachs deutet auf eine zunehmende Reife der Unternehmen im Umgang mit Cloud-Architekturen hin. Allerdings unter der Voraussetzung, dass Customizing und Anbindung von bereits getätigten Entwicklungen abbildbar bleiben, auch aus Gründen des Investitionsschutzes. Besonders regulierte Branchen setzen dabei auf die Balance aus Kontrolle und Skalierbarkeit, die die Private Cloud bieten kann. Darunter finden sich Branchen wie das Finanzwesen (67 Prozent), die spezielle Fertigungsbranche (z. B. Maschinenbau, High Tech, Gerätebau mit 59 Prozent) und der öffentliche Sektor (67 Prozent).
Die Diskussion um Cloud-Transformationsprojekte, so das Cloud-Fazit von valantic, hat sich in den letzten Jahren spürbar gewandelt. Statt technologischem Überschwang prägt heute eine realistische Einschätzung das Bild. Der Gesamttrend ist jedoch eindeutig: Unternehmen suchen den Fortschritt in der kontrollierten Veränderung und nicht im disruptiven Umbruch. Die Kombination aus modularer Migration und selektiver Cloud-Nutzung verspricht genau das.
KI ist in der SAP-Welt schon lange angekommen. Es ist nicht mehr nur ein reines Innovationsversprechen, sondern eine konkret eingesetzte Technologie mit klarer Business-Relevanz. Der Anteil der Unternehmen, die KI bereits als integralen Bestandteil in ihren Geschäftsprozessen nutzen, liegt inzwischen bei 29 Prozent (Anstieg um 22 Prozentpunkte im Vergleich zu 2024). Weitere 51 Prozent setzen 2025 erste KI-Services gezielt ein, das heißt auch als Projektbasis in ausgewählten Fachbereichen.
Damit wird ein deutlicher Reifezuwachs im Vergleich zum Vorjahr sichtbar, als sich die meisten KI-Initiativen noch in der Phase strategischer Planung befanden. Auch das valantic Research-Projekt „Digital 2030: The Rise of Applied AI“ bestätigt diesen Fortschritt: 76 Prozent der dort befragten SAP-Anwenderunternehmen gaben an, bereits konkrete und messbare Mehrwerte aus bestehenden KI-Anwendungen zu ziehen. Die Transformation ist im operativen Kern angekommen.
Die SAP BTP bleibt auch im Jahr 2025 das zentrale technologische Rückgrat der SAP Transformationen, verändert jedoch ihre Funktion innerhalb der Systemlandschaft spürbar. Während im Jahr zuvor vor allem die Rolle als Integrationsplattform im Vordergrund stand (Zustimmung von 64 Prozent), verschiebt sich der Fokus dieses Jahr zunehmend in Richtung konkreter Wertschöpfung und Automatisierung. Die Zustimmung für Integration, der Spitzenreiter des Vorjahres, sank auf 30 Prozent.
Die BTP entwickelt sich damit weg von einem rein infrastrukturellen Element hin zu einem strategischen Enabler für datengetriebene Innovationen. Diese Entwicklung manifestiert sich vor allem in der zunehmenden Nutzung der analytischen Funktionalitäten der Plattform. Die SAP Analytics Cloud, inzwischen bei 60 Prozent der Unternehmen aktiv im Einsatz und nach erfolgter S/4HANA Transformation sogar in 73 Prozent der Fälle etabliert, fungiert als zentrales Frontend für Reporting und Dashboarding.
49 Prozent sagen: „Die SAP Business Data Cloud (BDC) eröffnet uns neue Möglichkeiten, das volle Potenzial von GenAI auszuschöpfen.“
Die SAP Business Data Cloud (BDC), eine konsolidierte Daten-Plattform von hoher Qualität, ist im weiterführenden Kontext datengetriebener Geschäftsmodelle verstärkt in den strategischen Fokus der Unternehmen gerückt. Mehr als die Hälfte der befragten IT-Verantwortlichen bewertet die BDC bereits heute als integralen Bestandteil ihres künftigen Datenmanagements (54 Prozent). In den Branchen Automotive (80 Prozent) und DMI (59 Prozent) ist diese Einschätzung besonders ausgeprägt. Das ist insofern bemerkenswert, als es sich um eine vergleichsweise „junge“ Plattform handelt, deren vollständiger Funktionsumfang erst im Entstehen begriffen ist. Die Aussage, dass die SAP BDC helfen könne, das Potenzial generativer KI besser zu erschließen, findet bei knapp der Hälfte der Studienteilnehmer:innen Zustimmung (49 Prozent), ebenso wie die Hoffnung auf eine Vereinfachung der Systemintegration und die Überwindung bestehender Datensilos durch die BDC (47 Prozent). Moderne Datenplattformen, das zeigt die valantic SAP Studie 2025 deutlich, werden von den Unternehmen zunehmend als Enabler für Innovation verstanden, nicht nur, aber insbesondere auch im Zusammenspiel mit generativer KI.
valantic SAP Studie 2025: Transformation. Daten. Zukunft.
Das in Kooperation mit techconsult (Heise Gruppe) durchgeführte Research-Projekt liefert umfassende Erkenntnisse zu strategischen Weichenstellungen von SAP-Anwenderunternehmen im DACH-Raum.
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Unternehmen zeigen zunehmend Handlungsbereitschaft und gehen von der Planungsphase in die operative Realisierung.
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Vorjahressieger Brownfield wird von der hybriden Migrationsmethodik abgelöst.
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Trendverschiebung vom Eigenbetrieb (On-Premises) zur SAP S/4HANA Private Cloud
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Viele Unternehmen schätzen die SAP BDC als strategisches Element im Datenmanagement.
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Timo Rüb, Member of the Board & Head of Innovation bei valantic