26. September 2024
Im letzten Monat haben wir über die neuesten Funktionen in der SAP Datasphere berichtet. Seit diesem Blogpost wurde der Funktionsumfang erweitert. Daher werden im Folgenden die wichtigsten und interessantesten Änderungen vorgestellt.
Der Fokus des Blogbeitrags liegt dieses Mal auf den Themen Datenintegration, Datenmodellierung, BW Bridge und dem Space Management.
Bei der Datenintegration wird die Verbindung zur SAP S/4HANA Cloud verbessert, sodass man nutzerfreundlicher und erweitert auf ABAP-verwaltete CDS-Views-Entitäten zugreifen kann. Es wird dabei der SQL-Service genutzt, wodurch es möglich wird, statt über die SQL-Schicht der Cloud-Datenbank direkt auf die CDS-Views der SAP S/4HANA Cloud zuzugreifen. Hierbei werden die Sicherheitskonzepte auf der ABAP-Ebene erhalten und Nutzer*innen profitieren von der ABAP-SQL-Semantik. Falls CDS-Objekte aus einem ABAP-System benötigt werden, ermöglicht der SQL-Service einen externen SQL-Lesezugriff. Im Gegensatz zu einem direkten SQL-Lesevorgang werden beispielsweise Typecast verlässlich und korrekt durchgeführt und Sicherheitskonzepte wie Autorisierung und Authentifizierung erhalten. Gegenüber der Möglichkeit eine OData-Schnittstelle zu nutzen, bietet der SQL-Service den Vorteil des uneingeschränkten Zugangs zu allen veröffentlichten ABAP-CDS-View-Entitäten. Daten aus verschiedenen Entitäten werden für die weitere Verarbeitung zusammengefügt und aggregiert. Dabei gibt es die Unterscheidung des Vorgangs von Föderation und Replikation. Bei der Föderation ist der direkte Zugriff auf die Daten möglich, ohne dies im eigenen System zu replizieren. Dafür gibt es die Replikation – hier erfolgt die Nutzung der Daten auch lokal.
Um diesen SQL-Service zu nutzen, werden neben einem/einer Nutzer*innen im S4/HANA mit der Rolle Entwickler im ABAP-Umfeld noch die Installation von ABAP-Entwicklungs-Werkzeugen benötigt. Hinzu kommen Einschränkungen, wie zum Beispiel die Übereinstimmung der CDS- und SQL-Namen oder das bei der Replikation keine CDS-Views mit Parametern repliziert werden.
Das nächste Update ist für Nutzer*innen bestimmt, die CDS-Views in ein ABAP-basiertes System replizieren möchten. Hierbei können die Nutzer*innen ihre eigene zusätzliche Logik, wie bspw. komplexe Filter oder das Triggern zusätzlicher Prozesse, im Replikationsfluss modellieren. Dazu kann im ABAP-basierten System eine BAdl-Implementierung angelegt werden. Anschließend wird in der SAP Datasphere ein Replikationsobjekt ausgewählt. Eine BAdl-Implementierung ermöglicht es, ABAP-Programme zu erweitern, wobei der ursprüngliche Code nicht verändert wird. Dadurch lassen sich kundenspezifische Anpassungen an Programmen vornehmen, ohne die Funktionalität im Ursprungs-Code verändern zu müssen.
Bei der Datenmodellierung gibt es einige neue Innovationen. Vorher wurde die Daten in geteilten Views nicht anzeigt, wenn diese Inputparameter enthielten. Diese Einschränkung existiert seit dem letzten Release nicht mehr. Ein weiteres Detail ist dabei, dass für die entsprechenden Eingabeparameter Vorschlagswerte angeben werden. Einem Nutzer*innen, dem diese View in seinem Space geteilt wird, kann sie entweder übernehmen oder bei Bedarf eigene Werte angeben. Somit lassen sich Views vielseitig einsetzen und der Wiederverwendungskontext steigt. Zudem werden die Daten überprüft und angezeigt, auch wenn kein Zugriff auf dem Ursprungs-Space vorliegt.
Die zweite Änderung ist zukünftig die Option, ein Präfix/Suffix zum technischen Namen hinzuzufügen. Bei Analysemodellen mit Dimensionen aus mehreren Quellen kann es vorkommen, dass Attributnamen in jeder Dimension identisch sind. Durch ein Präfix/Suffix pro Quelldimension können die Attributnamen dann unterschieden werden. Auf diese Funktion kann im Data Builder durch die Eigenschaften der View zugegriffen werden. Diese Neuerung erhöht bei zentralen oder großen Modellen die Möglichkeit, die Übersicht und Verständlichkeit zu steigern. Gleichzeitig lassen sich hierdurch automatisch Namenskonventionen umsetzen.
Eine bereits bekannte Möglichkeit aus dem Business Builder wurde als Neuerung in den Data Builder integriert: Die Freigabe und Verwaltung von stabilen Views. Diese Freigabe gibt den Konsumenten von Views die Sicherheit, dass bei darauf aufbauenden Projekten keine unerwarteten Änderungen auftreten und Abwärtskompatibilität gewährleistet ist. Sobald eine View erstellt wurde und keine weiteren größeren Änderungen geplant sind, kann diese View freigegeben werden. Dabei sollte sichergestellt werden, dass die Daten zwei Jahre lang konsistent vorhanden sind, da dies der geringstmögliche Zeitraum für eine View ist.
Trotz dessen sind nach der Freigabe einige wenige Änderungen weiterhin möglich. Beispiele hierfür wären das Hinzufügen von Spalten oder das Hinzufügen von Vorschlagswerten sowie das Setzen von Assoziationen. So wird gewährleistet, dass sich der Auswertungshorizont für Konsumenten der View nicht verkleinert, während der Funktions- und Datenumfang erweitert wird.
Für größere Anpassungen oder Erweiterungen gibt es verschiedene Status der Views:
Im Falle einer größeren Änderung wird empfohlen, die View zunächst auf „abgekündigt“ zu setzen. Dies bedeutet, sie wird mindestens noch ein Jahr existieren und muss insgesamt zwei Jahre veröffentlicht gewesen sein. Außerdem muss eine darauf aufbauende View angegeben werden, um den Konsumenten einen angemessenen Zeitrahmen für die Migration zu bieten. Nach dieser Wartezeit kann die View stillgelegt und ab dem Zeitpunkt auch gelöscht werden.
Als letzte interessante Änderung der Datenmodellierung sollte noch das Update bei der Import-Funktion Erwähnung finden. Bislang konnten Content-Packages nur in einem Space importiert werden, der denselben technischen Namen wie der Export-Space besaß. Dies wurde seit dem letzten Release geändert. Ein Space Mapping ermöglicht es den Benutzer*innen zukünftig, für jeden im Package aufgelisteten Space einen Import durchzuführen. Als Bedingung gilt, dass alle gemeinsam genutzten Objekte im Package vorhanden sein müssen.
Da die Nachfrage nach einem Umzug vom BW in die SAP Datasphere steigt, nimmt der Umfang der SAP BW Bridge zu. Folgende Updates erleichtern die Migration:
Im Bereich Space-Management wurde die Verwaltung und das Festlegen von Prioritäten und Anweisungsgrenzen im neuen Workload-Management-Bereich umgesetzt. Dieses kann im System bei den Konfigurationen weiter spezifiziert werden. Auf der Detailseite eines Spaces werden die Werte nur noch eingesehen.
Im selben Zuge wurde die CLI (Command Line Interface) ebenfalls um diese neuen Funktionen erweitert. So können nun diese Space-Prioritäten und Statement-Limits abgefragt und bei Bedarf verändert werden. Die Änderung können Sie für einen oder mehrere Spaces gleichzeitig umsetzen.
Abschließend können wir festhalten, dass die neuesten Updates dem Anwender den Umgang mit der SAP Datasphere weiterhin erleichtern. Gleichzeitig wird die Anbindung zu SAP S4/HANA kontinuierlich erweitert, um verlustfreier Daten und Modelle zu übertragen. Der stetige Ausbau der BW-Bridge ermöglicht einen seichten Umzug von der On-premise Welt in die Cloud.
Wir sind auf die nächsten Updates von SAP Datasphere gespannt und freuen uns, Ihnen bei Rückfragen zur Verfügung zu stehen.
Live Demo
Wir freuen uns darauf, Ihnen die SAP Datasphere im Detail vorzustellen. Sprechen Sie uns gerne an!
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