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SAP Asset Strategy and Performance Management: Instandhaltung in der Balance

SAP Asset Strategy and Performance Management

SAP Asset Strategy and Performance Management unterstützt die Asset-Management-Organisation bei der Definition, Planung und Überwachung der optimalen Instandhaltungsstrategie für physische Anlagen. Dabei werden erforderliche Daten und Analysen in optimaler Form bereitgestellt.

Die Herausforderung: Balance zwischen Input und Output 

Anlagenintensive Unternehmen stehen mit ihren Maschinen und technischen Assets vor einer dauerhaften Herausforderung: Einerseits müssen sie für einen möglichst hohen Output sorgen, um die Rentabilität ihrer wichtigsten Vermögenswerte zu maximieren. Das gelingt nur, wenn Maschinen und Anlagen hochverfügbar sind, mit hoher Geschwindigkeit produzieren und eine konstant hohe Qualität liefern. 

Andererseits muss der Input für den Betrieb, einschließlich der Instandhaltung, so gering wie möglich bleiben. Die Schwierigkeit dabei: Output und Input korrelieren miteinander. Höhere Instandhaltungsausgaben steigern Verfügbarkeit, Leistung und Qualität. Wird hingegen weniger investiert, sinkt die Gesamtanlageneffektivität, die sogenannte Overall Equipment Effectiveness (OEE). 

Dieser Zusammenhang gilt grundsätzlich, doch die optimale Balance zwischen Output und Input variiert je nach Situation. Drei wesentliche Faktoren spielen dabei eine Rolle: 

  • Direkte wirtschaftliche Erwägungen: Es ist so lange sinnvoll, mehr in die Instandhaltung zu investieren, wie der zusätzliche Output den dafür erforderlichen Input übersteigt. 
  • Indirekte wirtschaftliche Effekte: Hersteller von hochpreisigen Premiumprodukten müssen pünktlich liefern und höchste Qualität gewährleisten. Eine unzureichende Instandhaltung könnte ihre Reputation schädigen. Eine umfassende Instandhaltung gewährleistet in diesem Fall das Fortbestehen und den künftigen wirtschaftlichen Erfolg. 
  • Gesamtheitliche Betrachtung des Shopfloors: Während der Ausfall einzelner Maschinen kaum Auswirkungen haben kann, bringt schon eine kleine Störung bei anderen Anlagen den gesamten Fertigungsprozess ins Wanken. 

Unternehmen müssen daher die richtige Balance finden, um sicher auf dem schmalen Grat zwischen Output und Input zu navigieren. 

ISO 55001 definiert Anforderungen an Asset-Management-Systeme 

Die Norm ISO 55001 hilft dabei, die Anforderungen an ein Asset-Management-System klar zu definieren. Ein zentraler Bestandteil ist die regelmäßige Bewertung der drei Parameter: Kosten, Risiko und Leistung. Damit wird eine Transparenz geschaffen, die in vielen Unternehmen bisher fehlt. 

Oft wissen Verantwortliche in einem Betrieb nicht genau, wie stark sich eine reduzierte Instandhaltung auf die Ausfallwahrscheinlichkeit einer Maschine auswirkt. Ebenso ist unklar in welchem Maße eine höhere Instandhaltungsintensität die Verfügbarkeit steigert. Diese Erkenntnisse sind jedoch entscheidend, um die geeignete Instandhaltungsstrategie gemäß der Norm DIN EN 13306 festzulegen. 

Genügt eine korrektive Instandhaltung, bei der erst dann Maßnahmen ergriffen werden, wenn ein Asset ausfällt? Oder ist eine vorbeugende Instandhaltung sinnvoller, bei der Maschinen und Anlagen in festen Intervallen oder abhängig von ihrem Zustand gewartet werden? Vielleicht ist sogar eine vorausschauende Instandhaltung – also Predictive Maintenance – die beste Wahl. Dabei werden Maschinendaten genutzt, um mögliche Störungen zu prognostizieren und den optimalen Zeitpunkt sowie das geeignete Ausmaß der Wartungsmaßnahmen zu bestimmen. 

IT-Lösungen für normgerechtes Asset-Management 

Damit die Anforderungen der Norm ISO 55001 in die Praxis umgesetzt werden können, ist eine leistungsstarke IT-Unterstützung unerlässlich. Eine einfache Excel-Tabelle reicht nicht aus, um die Vielzahl an Daten effizient zu erfassen und auszuwerten. 

SAP bietet hierfür im Rahmen von SAP Leonardo mit der SAP Intelligent Asset Management Suite spezifische Cloud-Lösungen an. Diese ergänzen die Funktionalitäten von SAP Plant Maintenance (SAP PM) als Bestandteil von SAP ERP beziehungsweise SAP S/4HANA konzipiert. 

Dazu gehören:

  • SAP Asset Intelligence Network (SAP AIN) 
  • SAP Predictive Maintenance and Service (SAP PdMS) 
  • SAP Predictive Engineering Insights (SAP PEI).
  • SAP Asset Strategy and Performance Management (SAP ASPM) steht als eine weitere Cloud-Lösung zur Verfügung. 

Was ist SAP Asset Strategy and Performance Management? 

Mit SAP Asset Strategy and Performance Management erhalten Unternehmen Zugriff auf eine Vielzahl von Maschinen- und Anlagendaten. Sie können damit optimale Instandhaltungsstrategien definieren, planen und überwachen. Für diesen Prozess stehen eine Reihe von Tools zur Verfügung, die den Ablauf unterstützen. 

1. Management der Daten zu einem Asset 

Der erste Schritt besteht darin, relevante Daten zu sammeln und zusammenzuführen. Auf dieser Basis lassen sich Kosten, Risiko und Leistung bewerten. Dafür werden Informationen zu technischen Plätzen und Equipments aus SAP PM in die Cloud-Welt nach Asset Central übertragen. Die Strukturierung der Daten erfolgt nach etablierten Standards wie ISO 15926, IEC 60050, ISO 14224, EN 15380 und eCl@ss. 

2. Beurteilung von Risiko und Kritikalität 

Nach der Datenerfassung kann das Ausfallrisiko – der Risiko-Score – für jedes Asset kalkuliert werden. Zu berücksichtigen sind dabei verschiedene Kategorien und Einflussfaktoren wie Betrieb, Umwelt und Sicherheit. Eintrittswahrscheinlichkeit eines Ausfalls und die damit verbundenen negativen Folgen werden dabei kombiniert.

Auf Basis des ermittelten Risiko-Scores wird anschließend die Kritikalität eines Assets bestimmt. Damit lässt sich einschätzen, wie kritisch der Ausfall einer bestimmten Maschine oder Anlage für den Wertschöpfungsprozess ist. Assets mit hoher Kritikalität sollten besonders genau analysiert werden. 

Geeignete Instandhaltungsstrategien:

  • Reliability Centered Maintenance (RCM): Das Konzept verfolgt das Ziel, durch den optimalen Mix aus korrektiver, vorbeugender und vorausschauender Instandhaltung die erforderliche Zuverlässigkeit bei minimalen Kosten zu erreichen. Darauf nehmen auch Faktoren wie Sicherheit, Umwelt und Folgekosten Einfluss. Um diese Kombination optimal abzustimmen, muss für jedes kritische Asset festgelegt werden, welche Funktion es erfüllen soll und welche Leistung dabei erforderlich ist. Ebenso muss definiert werden, inwiefern die Funktion nicht korrekt erfüllt oder die Leistung nicht erreicht wird. 
  • Failure Modes and Effects Analysis (FMEA): Damit lässt sich ermitteln, welche Fehler dazu führen, dass eine Funktion nicht erfüllt oder eine bestimmte Leistung nicht erreicht wird. Zudem werden die daraus resultierenden Effekte und die Fehlerwahrscheinlichkeit bewertet. Die Analyse erfolgt anhand von drei Kennzahlen: Bedeutung der Fehlerfolge, Auftrittswahrscheinlichkeit und Entdeckungswahrscheinlichkeit. Aus diesen Werten ergibt sich die Risiko-Prioritätszahl (RPT), über die sich eine Rangfolge der Risiken bilden lässt. Basierend auf diesen Erkenntnissen lassen sich Maßnahmen definieren, um die Auftrittswahrscheinlichkeit eines Fehlers zu reduzieren oder dessen Entdeckungswahrscheinlichkeit zu erhöhen. 
  • Preventive Maintenance Review (PMR): Im Rahmen des Preventive Maintenance Review (PMR) werden die aktuellen Wartungspläne darauf hin bewertet, wie wirksam sich mit ihnen Fehler vermeiden lassen. 

3. Implementierung von Instandhaltungsstrategien und Überwachung 

Auf Basis der durchgeführten Analysen werden für jedes Asset geeignete Instandhaltungsstrategien definiert, implementiert und anschließend ausgeführt. Die dabei entstehenden Daten werden erfasst und zusammengeführt. Sie dienen als Grundlage für eine erneute Bewertung und Anpassung. 

Flussdiagramm zum Thema Asset Management mit mehreren Ebenen: Oben ‚Anlagen-Informations-Management‘ zur Verwaltung von Standorten, Equipments und Schadensbildern, darunter ‚Risiko- und Kritikalitätsanalyse‘ zur Bewertung von Anlagenrisiken. Es folgen methodische Analyse-Ansätze wie RCM (Reliability-Centered Maintenance), FMEA (Failure Modes and Effects Analysis) und PM Review (Preventive Maintenance Review). Danach die Ebene ‚Maintenance Strategy Implementation‘ zur Erstellung von Wartungsplänen. Unten zwei Bereiche: ‚Maintenance Strategy Execution‘ für Inspektionen und Zustandsüberwachung sowie ‚Asset Management Monitoring‘ zur Analyse von Kosten und Leistungen. SAP HANA und SAP ERP sind als unterstützende Systeme genannt.

Wie profitieren Unternehmen von SAP Asset Strategy and Performance Management? 

SAP Asset Strategy and Performance Management schafft Transparenz über die Kosten der Instandhaltung, das Ausfallrisiko und die Leistungsfähigkeit eines Assets. Damit erhalten Unternehmen ein verlässliches Fundament, um Entscheidungen über die richtige Instandhaltungsstrategie treffen zu können – und das für jedes einzelne Asset. 

Ein großer Vorteil besteht darin, dass die Beurteilung und Definition der Instandhaltungsstrategien fortlaufend angepasst werden kann. Die Anwendung ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung der Entwicklungen im Asset Management. So können Unternehmen schnell verifizieren, ob ergriffene Maßnahmen den erwünschten Erfolg bringen. 

Zudem verändern sich die Rahmenbedingungen stetig. Beispielsweise könnten neue, kostengünstige Sensoren dazu führen, dass die vorausschauende Instandhaltung wirtschaftlicher wird. In diesem Fall wäre ihr Einsatz auch für Assets sinnvoll, bei denen das bislang noch nicht der Fall ist. 

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