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Closed Loop Maintenance mit SAP APM und SAP EAM 

Bernd Frey

18. September 2023

Closed Loop Maintenance mit SAP APM und SAP EAM

Unternehmen stehen häufig vor dem scheinbaren Zielkonflikt, die Leistungsfähigkeit ihrer Anlagen sicherzustellen und gleichzeitig die Instandhaltungskosten zu minimieren. Dieser Blogartikel zeigt, wie Reliability Engineering und SAP Asset Performance Management (SAP APM) dazu beitragen können, diesen Konflikt zu lösen. 

Die Herausforderung liegt darin, Instandhaltungsmaßnahmen so auszubalancieren, dass Maschinen, Anlagen, Fahrzeuge und Werkzeuge möglichst lange funktionsfähig und verfügbar bleiben. Zusätzlich spielen Sicherheit und Umweltschutz eine zentrale Rolle. Gleichzeitig sollen die Instandhaltungskosten – vor allem für Personal und Material – so gering wie möglich gehalten werden. 

Ein häufiges Dilemma ist der vermeintliche Zusammenhang zwischen Input und Output: Mehr Instandhaltungsmaßnahmen bedeuten höhere Performance über den Lebenszyklus der Assets, aber auch steigende Kosten und eine geringere Wirtschaftlichkeit.

Effizienzsteigerung als Ziel in der Instandhaltung 

Für viele Unternehmen ist die Konsequenz klar: Um die Performance der Assets auf einem hohen Niveau zu halten, muss die Effizienz der Instandhaltungsmaßnahmen gesteigert werden. Genau dieses Ziel steht häufig im Fokus, wenn neue IT-Lösungen implementiert werden. 

Das Streben nach Effizienz ist dabei grundsätzlich sinnvoll. Allerdings wird oft übersehen, dass der Zusammenhang zwischen Input und Output komplexer ist als angenommen. Zwei entscheidende Fragen bleiben häufig unberücksichtigt: 

  • Wie effektiv ist eine bestimmte Instandhaltungsmaßnahme im spezifischen Betriebskontext? 
  • Ist eine wirksame Maßnahme auch tatsächlich notwendig? 

Reliability Engineering für mehr Zuverlässigkeit 

In der Vergangenheit haben sich viele Unternehmen nur selten kritisch damit auseinandergesetzt welche Instandhaltungsmaßnahmen wie oft durchgeführt werden und welchen Nutzen sie bringen. Das lag oft daran, dass: 

  • Hersteller klare Vorgaben machten und Verantwortliche im Zweifel auf Sicherheit setzten, 
  • die notwendigen Daten in verschiedenen Systemen verteilt waren. 

Doch dieses Bewusstsein ändert sich. Reliability Engineering gewinnt zunehmend an Bedeutung. Ziel ist es, für einzelne Assets oder Asset-Gruppen mit ähnlichem Betriebskontext die passende Instandhaltungsstrategie zu entwickeln. Dabei wird der optimale Mix aus Zuverlässigkeit, Verfügbarkeit, Sicherheit und Kosten definiert.

Dazu werden dezidierte Methoden genutzt:

  • Risikoanalyse: Hilft kritische Assets zu identifizieren. 
  • Reliability Centered Maintenance Assessment (RCM): Optimiert die Instandhaltungsstrategie. 
  • Failure Mode and Effects Analysis (FMEA): Steigert die Zuverlässigkeit der als kritisch identifizierten Assets. 

SAP unterstützt diesen Ansatz mit der cloudbasierten Lösung SAP Asset Performance Management (SAP APM). Diese besteht aus den beiden Bereichen Strategy und Health. 

Closed Loop Maintenance mit SAP APM und SAP EAM 

Die Strategy-Funktionen von SAP APM ermöglichen es Unternehmen, für einzelne Assets oder Asset-Gruppen maßgeschneiderte Instandhaltungsstrategien zu entwickeln. Basierend auf den Erkenntnissen aus den Assessments können dann im Rahmen des Reliability Engineerings daraus konkrete Handlungsempfehlungen für die Umsetzung abgeleitet werden. 

Das kann zum Beispiel die Anpassung von Arbeitsplänen oder Wartungsplänen im Maintenance Management sein oder – im Fall der zustandsorientierten Instandhaltung – die Erstellung oder Anpassung von Regeln zur Überwachung von Zustandsdaten in SAP APM.

Die Health-Funktionen von SAP APM ermöglichen es, den Zustand definierter Assets und Asset-Gruppen zu überwachen und mit den jeweiligen Strategien abzugleichen. Dabei kommen Messbelege aus dem Maintenance Management sowie Sensordaten direkt von Maschinen und Anlagen zum Einsatz. 

Auf Basis des aktuellen Zustands als Trigger können entlang eines frei definierbaren Regelwerks automatisch Aktionen ausgelöst werden. Dies reicht bis hin zur Erstellung einer Instandhaltungsmeldung für die operative Abwicklung. Das Regelwerk dient dabei als Erweiterung der im Maintenance Management hinterlegten Wartungspläne. 

Wichtig: SAP APM dient ausschließlich der strategischen Planung und Zustandsüberwachung. Die operative Abwicklung von Instandhaltungsmaßnahmen, wie der Aufbau von Wartungsplänen, die Erstellung von Aufträgen oder die Erfassung von Ergebnissen, erfolgt über das Maintenance Management in SAP S/4HANA. 

Kreisförmige Infografik zu Asset Management mit sieben Prozessschritten rund um die zentrale Komponente ‚Asset-Stammdaten verwalten‘. Die Schritte lauten: Instandhaltungsstrategie(n) definieren, Wartungspläne/Regeln erstellen, Asset-Zustand & Instandhaltungsbedarfe überwachen, Instandhaltungstätigkeiten & Ressourcen planen, Instandhaltungstätigkeiten durchführen sowie Asset-Performance analysieren. Farbliche Markierungen unterscheiden SAP S/4HANA Maintenance Management und SAP Asset Performance Management.
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SAP APM und SAP EAM (Enterprise Asset Management) ergänzen sich perfekt, um einen Closed Loop in der Instandhaltung zu etablieren. Erst dieser durchgängige und rückgekoppelte Prozess sorgt dafür, dass Unternehmen sowohl den Input als auch den Output umfassend optimieren.

Mit SAP APM werden zunächst Instandhaltungsstrategien entwickelt, die im Zusammenspiel mit dem Maintenance Management in konkrete Wartungspläne überführt werden. Diese Wartungspläne bilden wiederum die Grundlage für das kontinuierliche Monitoring, bei dem ebenfalls beide Lösungen zusammenwirken. 

Die operative Planung, Ausführung und Dokumentation von Instandhaltungsmaßnahmen erfolgt ausschließlich über das Maintenance Management – ausgehend von den durch das Monitoring gewonnenen Erkenntnissen. Die im Zuge der Ausführung erfassten Daten werden wieder sowohl mit SAP APM und dem Maintenance Management analysiert. Auf Basis dieser Analysen können dann Instandhaltungsstrategien für einzelne Assets oder Asset-Gruppen optimiert und angepasst werden. 

Durch diesen geschlossenen Kreislauf erreichen Unternehmen nicht nur eine stetige Verbesserung der Asset Performance. Sie schaffen es auch, den scheinbaren Zielkonflikt zwischen Leistungsfähigkeit und Kosteneffizienz aufzulösen. 

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