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Nachhaltige Transformation zur Kreislaufwirtschaft

Verankerung von Circular Economy im Produktdesign und Geschäftsmodell

valantic unterstützt Unternehmen bei der nachhaltigen Transformation hin zur Kreislaufwirtschaft. Mit einem End-to-End-Ansatz fördern wir Ressourceneffizienz und Abfallreduktion durch innovative Strategien wie Wiederverwendung, Lebenszyklus-Bewertungen und digitale Produktpässe. Unsere Beratung verknüpft Circular Economy nahtlos mit Themen wie Dekarbonisierung, ESG-Reporting und nachhaltigen Lieferketten – für eine zukunftsfähige, wettbewerbsstarke Wertschöpfung.

Office Team having Meeting At Large Desk In Their Office

Circular Economy

Der durchschnittliche CO₂-Fußabdruck in Deutschland lag 2024 bei 10,3 Tonnen CO₂-Äquivalenten (CO₂e) pro Jahr – Ziel ist, bis 2045 Netto-Treibhausgasneutralität in Deutschland zu erreichen.

Ein wesentlicher Grund dafür ist, dass 40 % aller Treibhausgasemissionen auf die Entnahme und Verarbeitung von Rohstoffen zurückgehen. Weltweit hat sich der Rohstoffkonsum seit 1970 verdreifacht. Neben der stetig wachsenden Bevölkerungszahl ist ein wesentlicher Grund dafür unser immer ressourcenintensiverer Lebensstil. Dieser folgt meist dem linearen Wirtschaftssystem: Produzieren, benutzen, wegwerfen, neu kaufen. Die Folge ist ein enormer und steigender Ressourcenbedarf. Hinzu kommt, dass die Produkte hergestellt, transportiert und entsorgt werden müssen, wofür weiterer Bedarf an Energie, Wasser und Flächen entsteht. Ein ‚Weiter so!‘ darf es demnach nicht geben, sonst bräuchten wir 2050 drei Erden, um unseren Ressourcenbedarf zu decken.

Close-up of female environmental expert using digital tablet for notes while conducting satisfying onsite inspection of recycling facility.

Herausforderungen & Chancen zu Circular Economy

Die Herausforderungen bei Circular Economy sind demnach groß, umso wertvoller sind allerdings die Resultate und Chancen von Circular Economy-orientierten Aktivitäten. So erfüllen entsprechende Maßnahmen nicht nur die gesetzlichen Vorgaben und Regularien. Das Handeln im Sinne der Circular Economy führt zudem zu langfristigen Wettbewerbsvorteilen, eine Reaktion auf verstärkte Kundennachfrage sowie positiven Effekten durch Reduzierung von Treibhausgasemissionen.

Vielfältige und zunehmende Economy-Vorschriften für EU-Unternehmen

Ressourcennutzung als essenzieller Faktor für langfristige Wettbewerbsfähigkeit

Verstärkte Kundennachfrage nach Circular Economy-orientierten Produkten

Mangelnde Transparenz über Materialflüsse und Produktzusammensetzungen

Treibhausgasreduzierung durch effektivere Nutzung/Wiederverwendung

Entsprechend präsent ist das Thema im politischen Diskurs. Auf EU-Ebene gibt es seit 2020 den zweiten Aktionsplan für die Kreislaufwirtschaft mit massiven regulatorischen und innovationsfördernden Maßnahmen entlang des gesamten Lebenszyklus von Produkten in Kernsektoren wie Batterien (bspw. Battery Directive), Textilien (EU strategy for circular and sustainable textiles), oder Verpackungen (bspw. EU-Regeln für Verpackungsabfälle) sowie zur Stärkung von Verbrauchern und Verbraucherinnen (bspw. Green Claims Directive, EU-Gesetz zum Recht auf Reparatur). Auch auf nationaler Ebene nimmt die politische Zielsetzung durch die nationale Kreislaufwirtschaftsstrategie (derzeit im Entwurf vorliegend) Fahrt auf. Sie forciert u.a. die Hebung von kreislaufwirtschaftlichen Potenzialen in Kernsektoren, v.a. durch den Einsatz innovativer digitaler Technologien (bspw. digitale Produktpässe).

Circular Economy zur Lösung des Ressourcenproblems

Um das fortschreitende Ressourcenproblem zu lösen, muss ein Umdenken stattfinden: Weg vom linearen Wirtschaftssystem, hin zu einem auf Wiederverwendung, Reparatur, Aufarbeitung und Recycling basierenden Kreislauf mit dem Ziel, Abfallproduktion und Ressourcenverbrauch zu minimieren.

Circular Economy Infographic
Agronomist using digital tablet for analysis of plantation

Rohstoffe werden in den Kreislauf eingefügt bzw. (sofern sie bereits im Kreislauf integriert sind) recycelt. Um Produkte möglichst ressourcenschonend herstellen zu können, muss das entsprechende Produktdesign auf Kreislauffähigkeit ausgerichtet sein – eine nicht zu unterschätzende und oftmals langwierige Herausforderung, da das Produktdesign enorme Auswirkungen auf die Prozesse und Rahmenbedingungen hat. Circular Economy zielt darauf ab, die Herstellung möglichst ressourceneffizient und mit möglichst wenig Abfall zu gestalten, zudem sollte das Material idealerweise einen möglichst hohen Recyclinganteil enthalten.

Young woman recycling garbage at home

Beim Vertrieb sollte zum einen darauf geachtet werden, dass die Vertriebsprozesse an sich ressourcen- und materialschonend stattfinden (möglichst kurze Transportwege, ressourcenschonende Verpackungen etc.). Zum anderen kann der Vertrieb bzw. Kommunikation eines Unternehmens Auswirkungen auf das Nutzerverhalten haben. Die Nutzung durch die Verbraucher*innen sollte idealerweise so stattfinden, dass ein möglichst hoher Grad an Verwendung bzw. Wiederverwendung sowie Reparatur möglich ist. Die Sammlung des Materials ist ein essenzieller Baustein im Circular Economy Modell – nur Materialien, die im Sinne des Kreislaufs wieder eingesammelt werden, können auch weiterhin genutzt werden. Dieser Schritt ist eng mit der vorherigen Nutzungsphase durch die Konsumenten verbunden, da diese die Sammlung des Materials ermöglichen müssen. Am Ende des Prozesses sollte möglichst wenig Material als Restabfall den Kreislauf verlassen, der Großteil sollte im Kreislauf verbleiben und recycelt werden.

Circular Economy Modell

Im Circular Economy Modell wird weiterhin zwischen zwei Kreisläufen unterschieden – biologisch und technisch – analog des etablierten Butterfly Diagramms der Ellen MacArthur Foundation:

Butterfly Diagramm der Ellen MacArthur Foundation, circular economy

Biologischer Kreislauf

Der biologische Kreislauf beinhaltet Materialien, die biologisch abbaubar sind. Dementsprechend betrifft dieser Kreislauf vor allem Konsumgüter, die verbraucht werden. Im Zentrum des biologischen Kreislaufs steht dabei die Regeneration der Biosphäre. Dazu werden landwirtschaftliche Verfahren angewandt, um die Natur wiederherstellen und regenerieren zu können (bspw. Böden zur landwirtschaftlichen Nutzung). Entgegen dem Prinzip des linearen Wirtschaftssystems wird also neues Material aufgebaut, statt es zu verbrauchen. Zudem helfen anaerobe Verfahren und Kompostierung, wertvolle Stoffe, statt Kunstdünger in den Boden zurückzugeben. Des Weiteren unterstützen Verfahren zur Gewinnung biochemischer Rohstoffe dabei, auf biologische Weise wertvolle, chemische Produkte herzustellen.

Technologischer Kreislauf

Der technologische Kreislauf beinhaltet Rohstoffe und Produkte, die nicht verbraucht werden können und damit ausschließlich zur Verwendung zur Verfügung stehen. Ziel ist es daher, das Material möglichst lange im Kreislauf zu halten und dadurch Abfälle zu vermeiden. Je nach Zustand des Produkts können Produkte geteilt werden. Beispielsweise benötigen die meisten Bürger*innen nur sehr selten Bauwerkzeug wie Bohrmaschinen – ein Sharing-System könnte also ein sinnvolles Angebot sein. Weiterhin werden im technologischen Kreislauf Verfahren und Prozesse fokussiert, welche die Lebensdauer von Produkten erhöht wie bspw. Wiederverwendung (direkte Nutzung von Produkten ohne Aufbereitung) sowie Wiederverwertung (Aufbereitung von Abfällen zu Sekundärrohstoffen für neue Produkte). Als letzte Option im technologischen Kreislauf wird Recycling angewandt, wenn die zuvor genannten Schritte (Wiederverwendung etc.) nicht mehr möglich sind. Ein Produkt wird dabei in seine Grundstoffe und -substanzen zerlegt – so bleibt der Wert der Materialien erhalten, wenngleich die investierten Ressourcen (Energie, Zeit etc.) verlorengehen.

Essenzielle Umweltvorteile durch Circular Economy

Circular Economy verändert nicht nur das Mindset der Konsumenten hin zu mehr Umwelt- und Naturbewusstsein, sondern schafft ganz konkrete Mehrwerte für Umwelt und Klima:

Umwelt- und Klimaschutz

Laut BMUV (2024) bestimmt das Design bis zu 80% der Umweltauswirkungen eines Produkts. Entsprechend kann Circular Economy einen enormen Einfluss auf die Umwelt haben, indem ein auf Kreislauffähigkeit fokussiertes Design im Vordergrund steht. Zudem müssen weniger natürliche Ressourcen genutzt werden, wenn die Lebensdauer von Produkten erhöht, sie häufiger repariert und recycelt werden.

Reduzierung von Rohstoffabhängigkeit

Deutschland ist bei der Lieferung von Rohstoffen insbesondere von China abhängig. Immer häufiger kommt es allerdings vor, dass es entweder Engpässe endlicher Rohstoffe aufgrund des immensen Verbrauchs gibt oder bewusst weniger Rohstoffe hergestellt werden, um eigene (Umwelt-)Ziele zu erreichen (bspw. bei Magnesium). Durch Circular Economy wird der Rohstoffbedarf reduziert und die Abhängigkeit von Importen dadurch verringert. Zudem können Versorgungs- und Preisschwankungen besser ausgeglichen werden.

Entwicklung neuer Geschäftsmodelle

Um Rohstoffeinsatz bzw. -verbrauch zu reduzieren werden immer weitere, innovative Geschäftsmodelle entwickelt. Insbesondere Sharing-Modelle sind ein einfaches und beliebtes Mittel, um teure und nicht häufig benötigte Produkte nicht extra erwerben zu müssen – Carsharing ist dabei eins der bekanntesten Modelle. Aber auch Geschäftsmodelle mit Product as a Service werden immer häufiger genutzt. So müssen zum Beispiel Waschmaschinen nicht angeschafft werden, sondern können für eine Nutzungs-/ Leasinggebühr für eine bestimmte Dauer genutzt werden.

Geringere Kosten für Verbraucher*innen

Circular Economy hat nicht nur positive Effekte für Umwelt und Klima, auch die Verbraucher*innen selbst profitieren von diesem System. Zwar wirken kostengünstigere Produkte auf den ersten Blick oftmals attraktiver, da sie teilweise nur Bruchteile der teureren Produkte ausmachen. Allerdings geht der geringe Preis meist mit einer geringeren Qualität der Produkte einher, sodass sie deutlich schneller und häufiger ausgetauscht werden müssen – langfristig entstehen so höhere Kosten als die teurere Anschaffung qualitativ hochwertiger, langlebiger Produkte.

Umsetzung in der Praxis durch die R-Strategien

Der Übergang von linearer zu zirkulärer Wirtschaft wird anhand der so genannten R-Strategien (Cramer 2014, Potting et al. 2017) in 10 Schritte unterteilt als Visualisierung der einzelnen Circular Economy-Stufen:

Circular Economy, R-Strategien Grafik

Ziel der R-Strategien ist es, den Ressourcenverbrauch zu reduzieren sowie die Materialien möglichst lange im Kreislauf zu halten. Die 10 Rs werden in drei grundlegende Kategorien eingeteilt, welche die Länge des Abfallkreislaufs widerspiegeln und sich gegenseitig ergänzen:

Circular Economy kann einen wesentlichen Beitrag zu nachhaltigkeitsorientierten Potentialen bieten, auch kleinere Maßnahmen können dabei bereits helfen. Für Unternehmen sind insbesondere die 10 Rs eine wertvolle, strukturierte Möglichkeit, Optimierungspotentiale zu eruieren und sie in den Geschäftsmodellen und -prozessen zu verankern.

Circular Economy Framework

Unser Ansatz für eine ganzheitliche Transformation der Kreislaufwirtschaft

Bei der ganzheitlichen Umsetzung von Circular Economy im Unternehmen hat sich ein End-2-End-Vorgehen mit folgenden Phasen etabliert:

  1. 1

    GAP-Analyse

    • Regulatorischer Quick Check (bspw. zu Produktpass, ESRS E5, Verpackungsverordnung, EU-Taxonomie)
    • Circular Economy-Maturity Check über Hebel (z.B. Strategie, Innovation, Betrieb, Engagement) und Ergebnisse (z.B. Produkte/ Materialien, Dienstleistungen, Vermögenswerte, Wasser, Energie)
    • Longlist von Circular Economy-Maßnahmen
    • Circular Economy-Vision und Ziele
  2. 2

    Roadmap & Strategie

    • Circular Economy-Governance und Reporting inkl. Zielfestlegung und Verantwortlichkeiten
    • Circular Economy Playbooks inkl. Geschäftsmodellierung, Materialbeschaffung, Zertifikate, Engagement etc.
    • Road Mapping inkl. Abstimmung der allgemeinen Nachhaltigkeitsstrategie und Berichterstattung
    • Digitale Circular Economy-Landschaft zur Schaffung von Transparenz in der Wertschöpfungskette
  3. 3

    Implementierung

    • Lebenszyklus-Bewertungen
    • Optimierung der EU-Taxonomie
    • Circular Business Modelling zur Erfassung des Circular Economy-Werts über 10 Rs und unter Berücksichtigung der ISO 59010:2024
    • Unternehmensweites Circular Economy-Bewertungs-und Messsystem nach ISO 59020:2024
    • ESRS E5: Ressourcenzu- und abflüsse, Abfall
    • Einführung eines digitalen Produktpasses

Ausgehend von Chancen und Risiken der Circular Economy (Regulatorik, Sicherstellung der Wettbewerbsfähigkeit etc.) führen wir gemeinsam mit Ihnen im Rahmen der Strategie- & Designphase eine umfassende GAP-Analyse durch. Dabei evaluieren wir, ob und inwieweit regulatorische Vorschriften für Ihr Unternehmen gelten und eingehalten werden. Dadurch kann der Reifegrad des Unternehmens hinsichtlich Circular Economy ermittelt werden – eine essenzielle Grundlage, um darauf aufbauend Vision, Ziele und Maßnahmen ableiten zu können. Die dafür notwendigen Rahmenbedingungen – Governance und Reporting, Konzeption des Geschäftsmodells, Ableitung einer Strategie zur Berichterstattung sowie Erstellung einer digitalen Tool-Landschaft zur Schaffung von Transparenz in der Wertschöpfungskette – werden in der Phase Roadmap und Strategie erarbeitet. Nach den konzeptionellen Vorbereitungen werden in der Implementierungsphase schließlich konkrete Maßnahmen umgesetzt, bspw. Lebenszyklus-Bewertungen, (Weiter-)Entwicklung des Geschäftsmodells anhand der 10Rs oder Einführung eines digitalen Produktpasses. Die Maßnahmen zur Umsetzung von Circular Economy stehen in engem Zusammenhang mit den übrigen Themen des valantic-Leistungsangebots – Dekarbonisierung und Klimaschutz, nachhaltige Lieferketten, Datenanalyse und Tool-Auswahl, EU Taxonomie und ESG-Reporting.

Businesswoman sharing laptop with colleague working in corridor

Methode: Sustainable Business Model Canvas

Setzen Sie mit dem Sustainable Business Model Canvas den Aspekt der Nachhaltigkeit in den Fokus Ihres neuen oder bestehenden Geschäftsmodells.

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Ihre Ansprechpartner für Circular Economy

Bild von Marco Fuhr, Managing Consultant, valantic Supply Chain Excellence

Marco Fuhr

Managing Consultant

valantic

+49 89 57 83 99 0

  • Dekarbonisierung
  • Nachhaltige Lieferketten
  • Twin Transformation
Jan Laakmann, valantic

Jan Laakmann

Chief Operating Officer

HÖVELER HOLZMANN – a valantic company

  • Nachhaltigkeitsstrategie & -roadmap
  • ESG Reporting (CSRD)
  • Nachhaltige Lieferketten (LkSG, EUDR, CBAM)
Dr. Jens Lehnen, mm1

Dr. Jens Lehnen

Principal

valantic

  • Nachhaltigkeitsstrategie & -roadmap
  • Circular Economy
  • Green IT
  • Klimaresilienz
Sebastian Badaghlou

Sebastian Badaghlou

Partner

valantic

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