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Mehr über uns erfahren27. Mai 2022
Mehr Effektivität und Effizienz durch digitale Ressourcenplanung und mobile Instandhaltung: Das Asset Management ist für Unternehmen zwar bereits seit Jahrzehnten eine zentrale Aufgabe. In den letzten Jahren hat jedoch eine starke Dynamik eingesetzt. Der Grund: Die Digitalisierung verändert nicht nur die zu wartenden Assets grundlegend, sondern eröffnet durch innovative Technologien auch völlig neue Möglichkeiten der Umsetzung. Dr. Andreas Dankl von der Beratung dankl+partner consulting erläutert zwei zentrale Optimierungsansätze: die digitale Arbeits-, Termin- und Ressourcenplanung sowie die mobile Instandhaltung.
Unternehmen können mithilfe der neuen digitalen Möglichkeiten die Effektivität und Effizienz ihres Asset Managements steigern. Mit Blick auf die Effektivität geht es darum, die richtigen Dinge zu tun. Dazu zählen unter anderem eine strategische Anlagenentwicklung, die Etablierung eines Life-Cycle-Costing-Ansatzes sowie die Definition und Implementierung einer risikobasierten, vorausschauenden Instandhaltungsstrategie. Ziel ist es, die Substanz der Assets zu erhalten und die Anzahl der Anlagenstörungen, -ausfälle und Reparaturen zu reduzieren.
Für mehr Effizienz müssen die Dinge richtig getan werden. Das bedeutet vor allem, das Personal in der Instandhaltung möglichst ohne Zeitverluste einzusetzen. Prozesse müssen dafür klar definiert, schlank und transparent gestaltet sein. Industrie-4.0-Lösungen unterstützen beide Optimierungsansätze.
Absolut – vor allem die Personaleinsatzplanung ist ein entscheidender Erfolgsfaktor. In unseren Projekten steigen die wertschöpfenden Zeiten dadurch in der Regel um 15 bis 20 Prozent. Voraussetzung dafür ist eine vorausschauende Instandhaltung. Denn sie reduziert die Anzahl ungeplanter Reparaturen und erhöht gleichzeitig die Zahl planbarer Instandhaltungsmaßnahmen.
Erst wenn feststeht, wann welche Leistung ansteht, lassen sich Mitarbeiter*innen gezielt und effizient einsetzen. Das bringt neben dem Effizienzgewinn weitere Vorteile mit sich: Sind Leistungen planbar, können Schicht- und Wochenendarbeit reduziert werden. Das wiederum führt dazu, dass insgesamt weniger Mitarbeiter*innen benötigt werden. Gleichzeitig wird der Arbeitsplatz in der Instandhaltung attraktiver – ein wichtiger Aspekt angesichts des Fachkräftemangels.
Zudem verbessern sich durch die Planung Qualität und Sicherheit der Ausführung. Auch die Kosten für Ersatzteile sinken, da die Beschaffung frühzeitig angestoßen werden kann.
Nur etwa ein Drittel der Unternehmen verfügt bislang über eine leistungsfähige Arbeits-, Termin- und Ressourcenplanung. Es gibt also noch viel zu tun. Entscheidend ist dabei, zunächst ein Commitment im Unternehmen zu schaffen: Management, Produktion und Instandhaltung müssen sich zur Planung bekennen und verbindliche Spielregeln vereinbaren. Dazu gehört beispielsweise, Prioritätsregeln für Instandsetzungsmaßnahmen oder geplante Termine konsequent einzuhalten.
Auf Basis dieses Commitments werden dann Strukturen, Prozesse und Tools für die Planung definiert und implementiert. Das beginnt bei der Benennung eines Planungsverantwortlichen und reicht bis zur Einführung einer Lösung wie SAP Multiresource Scheduling (SAP MRS). Wenn noch nicht geschehen, sollte parallel auch auf eine vorausschauende Instandhaltung umgestellt werden.
Wichtig ist dabei: Das Ziel darf nicht sein, von 0 auf 100 durchzustarten – das wird nicht funktionieren. Sinnvoller ist es, den Wandel schrittweise anzugehen, die Planung Schritt für Schritt zu vertiefen, den Planungsumfang auszubauen und zusätzliche Elemente wie eine wegzeitoptimierte Routenplanung zu integrieren.
Auch ohne mobile Endgeräte lässt sich bereits eine ganze Menge erreichen. Unverzichtbar sind sie daher nicht. Aber selbstverständlich: Mit mobilen Endgeräten können Unternehmen noch mehr aus der digitalen Planung herausholen. So lässt sich zum Beispiel der Mitarbeitereinsatz während einer Schicht noch gezielter und effizienter steuern.
Grundsätzlich ist es so: Smartphones und Tablets – zunehmend aber auch Datenbrillen und sogar Datenhandschuhe – ermöglichen es, Informationen ohne Medienbruch überall verfügbar zu machen und Daten direkt zu erfassen. Dadurch lassen sich Prozesse weiter digitalisieren und deutlich verschlanken. Effektivität und Effizienz steigen.
Insofern ist der Einsatz solcher Geräte in allen Bereichen des Asset Managements sinnvoll. Die Anwendungsszenarien sind vielfältig, und ebenso die erzielbaren Effekte. Auto-ID-Technologien wie QR-Codes, Augmented-Reality-Tags oder Bluetooth Beacons verstärken diesen Trend zusätzlich.
So ist beispielsweise denkbar, dass ein*e Mitarbeiter*in mit seiner/ihrer Datenbrille auf eine Anlage blickt, die allein durch diesen Blick automatisch identifiziert wird. Auf die Brillengläser werden dann – abhängig von der Perspektive – alle relevanten Informationen zur Anlage projiziert. Es entsteht eine erweiterte Realität. Der Blick durch die Brille genügt zudem, um sämtliche Arbeitsschritte sowie die verwendeten Ersatzteile zu dokumentieren.
Machbar ist ein solches Szenario ohne Weiteres auch schon heute. Allerdings ist es an Voraussetzungen gebunden – wie eine strukturierte und codierte Anlagenübersicht, die Pflege der erforderlichen Stammdaten sowie durchgängig definierte Instandhaltungsprozesse. Ausgehend von unseren Optimierungsprojekten schätze ich, dass maximal 15 Prozent der Unternehmen bereits eine mobile Instandhaltung systematisch eingeführt haben und konsequent nutzen.
Richtig. Der Handlungsbedarf ist enorm. Und es führt kein Weg an der Mobilisierung der Instandhaltung vorbei. Wer die Chancen ungenutzt lässt, wird früher oder später nicht mehr wettbewerbsfähig sein.
Daher sollten Unternehmen zunächst ein bereichsübergreifendes Verständnis für die Notwendigkeit einer mobilen Instandhaltung schaffen und die betroffenen Teammitglieder einbinden. Wichtig ist dabei, auf bestehende Vorbehalte einzugehen und den Nutzen einer mobilen Lösung klar zu kommunizieren.
Besonders hilfreich ist es, wenn bereits im Vorfeld ein Austausch mit anderen Unternehmen stattfindet, die erste Erfahrungen gesammelt haben. Das macht den Einsatz greifbarer. Darüber hinaus gilt es, eine mobile Strategie zu entwickeln, die zu den jeweiligen Anforderungen passt. Denn einfach nur ein paar Smartphones oder Tablets anzuschaffen, wird kaum zum Erfolg führen.
Natürlich ist das letztlich immer eine sehr individuelle Aufgabe. Aber diese drei Punkte sind in der Praxis nahezu immer hilfreich:
Das Interview mit Dr. Andreas Dankl macht deutlich: Die digitale Ressourcenplanung und mobile Instandhaltung bieten Unternehmen enorme Potenziale, um Effektivität und Effizienz im Asset Management nachhaltig zu steigern. Voraussetzung dafür sind vorausschauende Strategien, klare Prozesse und eine enge Einbindung aller Beteiligten.
Wer den Wandel schrittweise angeht, auf bewährte Tools setzt und Erfahrungen anderer Unternehmen einbezieht, schafft die Basis für zukunftsfähige Instandhaltungsstrukturen – und sichert langfristig die Wettbewerbsfähigkeit.
Checkliste mobile Instandhaltung
Ist Ihre Instandhaltung bereit für die Digitalisierung? Unsere Checkliste zeigt, worauf Sie achten sollten.
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