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Den SEO-AI-Dschungel meistern – Wie Unternehmen Sichtbarkeit für ChatGPT & Co. gewinnen

Robin Spechtenhauser

10. Juli 2025

Junge Geschäftsfrau mit digitalem Tablet

Digitale Sichtbarkeit war lange eng mit klassischen Suchmaschinen wie Google verknüpft. Über Jahre hinweg bildeten organische Rankings, technische Optimierung und die passende Keywordstrategie die Grundlage dafür, dass Inhalte gefunden wurden und auch im B2B-Umfeld die richtigen Zielgruppen erreichten.

Doch mit dem Aufkommen generativer KI und dialogbasierter Suchsysteme erweitert sich das Spielfeld deutlich. Plattformen wie ChatGPT, Perplexity oder die neue Google-Suche integrieren Sprachmodelle, die Informationen nicht nur anzeigen, sondern aktiv verarbeiten, bewerten und in neue Kontexte setzen.

Diese Entwicklung verändert die Art, wie Inhalte gelesen und gefunden werden. Für Unternehmen stellt sich zunehmend die Frage, wie sie ihre SEO-Strategie so weiterentwickeln können, dass sie auch in KI-basierten Umgebungen sichtbar und relevant bleibt.

Dabei geht es nicht um eine komplette Neuausrichtung, sondern um gezielte Ergänzungen. Inhalte klarer strukturieren, Kontexte verständlicher machen und vertrauenswürdige Informationen so aufbereiten, dass sie auch für Maschinen nachvollziehbar sind.

Dieser Beitrag zeigt, was das konkret bedeutet und wie sich etablierte SEO-Konzepte sinnvoll mit KI-Optimierung verbinden lassen.

KI verändert SEO – aber ersetzt es nicht

Suchmaschinen liefern heute nicht mehr nur Listen, sondern Antworten. Systeme wie Google SGE, ChatGPT oder Perplexity kombinieren die Websuche mit generativen Modellen und bieten Nutzer:innen damit direkten, oft kontextreichen Zugang zu Informationen. Klicks auf organische Links werden dadurch seltener, da viele Fragen bereits auf der Suchergebnisseite beantwortet werden.

Für Unternehmen ergibt sich daraus eine einfache, aber entscheidende Frage: Wie bleibt man sichtbar, wenn Suchergebnisse zunehmend von KI generiert werden? 

Die gute Nachricht, klassisches SEO bleibt relevant. Die noch bessere Nachricht, es lässt sich gezielt durch Maßnahmen erweitern, die Inhalte auch für Sprachmodelle verständlich und auffindbar machen. Wer heute noch plant, „nur“ unter den Top 10 zu ranken, denkt zu kurz. Das neue Paradigma besteht darin, in KI-Übersichten aufzutauchen oder als Quelle zitiert zu werden. 

SEO trifft KI: Was hinter LLMO, GEO & Co. steckt 

Mit der zunehmenden Integration von Sprachmodellen in Suchsysteme entstehen neue Anforderungen an Inhalte und mit ihnen neue Begriffe. Zwei davon stehen aktuell besonders im Fokus: LLMO und GEO.

LLMO (Large Language Model Optimization) beschreibt die gezielte Optimierung von Inhalten, damit sie von Sprachmodellen wie GPT-4, Claude oder Gemini sinnvoll interpretiert und im besten Fall als Quelle verwendet werden können. Neben den richtigen Keywords zählen hier vor allem klare Struktur, nachvollziehbarer Kontext und verlässliche Informationen. Inhalte sollten konkrete Fragen beantworten, sauber gegliedert sein und maschinell einfach verarbeitet werden können, etwa durch Zwischenüberschriften, strukturierte Daten oder Quellenverweise. 

GEO (Generative Engine Optimization) geht noch einen Schritt weiter. Es betrachtet nicht nur das Modell selbst, sondern das gesamte Suchsystem, das auf generativer KI basiert, etwa Google SGE oder Perplexity. GEO stellt die Frage: Wie müssen Inhalte strukturiert sein, damit sie im Gesamtbild dieser Systeme sichtbar bleiben? Dabei spielen unter anderem semantische Verlinkung, strukturierte Daten und Formate, die von KI bevorzugt verarbeitet werden, eine entscheidende Rolle. 

Neue Realität: AI Overviews und entkoppelte Sichtbarkeit 

Besonders deutlich wird dieser Wandel bei Google selbst. Mit den neuen AI Overviews (AIO) verändert sich die Suchergebnisseite massiv. Statt blauer Links präsentiert Google eine KI-generierte Antwort, oft inklusive Empfehlungen, Zitaten und dynamischen Snippets. Organische Treffer rutschen weiter nach unten, die konventionelle SEO-Klicklogik gerät ins Wanken. 

Das hat zwei große Auswirkungen: 

  1. Click-Through-Rate-Verluste auf Suchergebnisseiten, weil viele Suchende im Overview bleiben und nicht mehr auf die Suchresultate klicken.
  2. Neue Sichtbarkeitslogik: Wer dort referenziert wird, gewinnt an Reichweite, ohne im herkömmlichen Sinne „gerankt“ zu sein.

Für Unternehmen bedeutet das eine Verschiebung des Ziels: von Rankings hin zu Referenzen. Sichtbarkeit entsteht nicht mehr allein durch SEO-Taktiken, sondern auch durch strukturelle und semantische Qualität der Inhalte. Die Ansprüche an Präzision, Klarheit und Vertrauenswürdigkeit steigen spürbar. 

Was lässt sich nun konkret optimieren? 

Gerade im B2B-Umfeld mit seinen komplexen Themen, dem hohem Informationsbedarf und den langen Kaufprozessen, gibt es zahlreiche Möglichkeiten, Inhalte so aufzubereiten, dass sie für Large Language Models (LLMs) besser lesbar und nutzbar sind.

Tabelle mit konkreten Massnahmen, um für LLM's (Large Language Models) einfacher lesbar zu sein und damit die Auffindbarkeit positiv zu beeinflussen.

Was ist möglich und wo liegen (noch) die Grenzen?

Die Integration generativer KI in die Suche eröffnet neue Chancen, aber sie verschiebt auch die bisherigen Spielregeln. Sichtbarkeit entsteht nicht mehr nur über Platzierungen in den herkömmlichen Suchergebnissen, sondern über kontextuelle Erwähnungen, Zitate oder Verweise in KI-generierten Antworten. Was auf den ersten Blick nach mehr Reichweite klingt, bringt auf den zweiten Blick neue Herausforderungen mit sich. 

Sichtbarkeit wird entkoppelt 

Ein zentrales Problem: Zwischen der Veröffentlichung eines Inhalts und dessen möglicher Verwendung in Sprachmodellen liegt eine unklare Zeitspanne. Die sogenannten Lead-Times. Sprachmodelle wie GPT-4 oder Gemini 2.5 greifen auf bereits indexierte Informationen zurück, die oft Wochen oder sogar Monate alt sind. Das bedeutet, selbst wenn Inhalte aktuell, hochwertig und optimiert sind, kann es dauern, bis sie im Modell indexiert oder überhaupt berücksichtigt werden. Für Unternehmen erschwert das eine zeitnahe Reaktion und entkoppelt Aktion und Ergebnis stärker, als bisher gewohnt.

Steuerung ist eingeschränkt 

Auch auf der Steuerungsebene gibt es Einschränkungen. Während man im SEO üblicherweise gezielt auf bestimmte Rankings oder Snippets hin optimieren konnte, fehlt diese Präzision im KI-Kontext. Es gibt kein Ranking im klassischen Sinne mehr, keine garantierten Positionen auf Seite 1, sondern eine dynamische Auswahl, die auf Relevanz, Klarheit, Kontext und Vertrauen basiert. Wer, wo und wann in einer KI-Antwort auftaucht, ist schwer vorhersehbar und noch schwerer steuerbar.

Monitoring wird zur Schlüsselkompetenz 

In dieser Unsicherheit wird Monitoring zum strategischen Fundament. Unternehmen sollten sich stärker mit folgenden Fragen beschäftigen: 

  • Welche KI-Systeme crawlen meine Inhalte? Log-Analysen für Crawler (z. B. GPTBot, Google-Extended, PerplexityBot) helfen zu verstehen, ob und wie Inhalte aufgenommen werden. 
  • Welche Quellen zitiert ChatGPT, Perplexity oder Google AIO aktuell in meinem Themenumfeld? Regelmässige Stichproben und Prompt-Analysen zeigen, ob man selbst referenziert wird und von wem. 
  • Welche Traffic-Ströme kommen über KI-Plattformen? Auch wenn ChatGPT-Traffic nicht direkt in gängigen Webanalyse-Tools ausgewiesen wird, können UTM-Parameter, Referrer-Auswertungen oder Bot-Verhalten wertvolle Hinweise liefern.
  • Wie verändert sich die Sichtbarkeit durch Google AI Overviews (AIO)? Gerade AIOs verdrängen herkömmliche Suchtreffer. Hier hilft ein engmaschiges SERP-Monitoring, um Veränderungen frühzeitig zu erkennen.

Monitoring ist kein Ersatz für Strategie, aber ohne Monitoring steuern wir im Blindflug. Erst durch Daten gewinnen wir die nötige Sicht, um Content wirksam zu optimieren.

Qualität schlägt Geschwindigkeit 

Trotz aller Automatisierung gilt: Wer Inhalte nur für Maschinen produziert, verliert. Denn KI-Systeme analysieren nicht nur Keywords oder Backlinks, sondern bevorzugen Muster, die auf Struktur, Kontext und Relevanz hinweisen. Schnell generierte Texte ohne erkennbare Tiefe bleiben oft unsichtbar. Was wirklich zählt, sind eine klare Argumentation, nachvollziehbare Quellen und Inhalte, die gut eingebettet sind, weil sie sowohl für Menschen als auch für Modelle verständlicher und nutzbarer sind.

Fazit: Mehr Sichtbarkeit durch kluge Erweiterung 

Die Verbindung von traditionellem SEO mit KI-gestützter Optimierung ist kein radikaler Umbruch, sondern ein logischer nächster Schritt. Für Unternehmen bietet sich die Chance, Inhalte nicht nur für Menschen, sondern auch für Maschinen aufzubereiten und so in einem neuen digitalen Raum sichtbar zu werden.

Dabei zählt vor allem eines: nicht ersetzen, sondern ergänzen. Klassisches SEO bleibt das Fundament, während LLMO, GEO und AIO als Erweiterungen dienen. Wer heute damit beginnt, diese Bausteine strategisch zu verknüpfen, legt den Grundstein für nachhaltige Sichtbarkeit in einer zunehmend KI-geprägten Suchlandschaft.

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Wer sich mit Web-Performance befasst, kommt früher oder später auch mit dem Thema SEO in Berührung. Wer nachhaltig Traffic generieren will, sollte sich Gedanken über die optimale Strategie machen.

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Robin Spechtenhauser

Robin Spechtenhauser

Martech & Data Analytics Consultant

valantic CEC CH

 

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