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Der tatsächliche Wert von Instandhaltungslösungen

Techniker in einer Fabrikumgebung bedient ein Tablet neben einer großen Industriemaschine.

Gemäß der Norm DIN EN 13306 soll die Instandhaltung den funktionsfähigen Zustand eines Assets erhalten oder diesen wiederherstellen. Sie trägt also einen entscheidenden Beitrag dazu bei, dass die wertschöpfenden Prozesse eines Unternehmens reibungslos ablaufen. Welche Prozesse sind gemeint? Zum Beispiel die maschinelle Fertigung von Gütern oder dem Personentransport mit funktionierenden Eisen- und Straßenbahnen.

Dabei verfolgt die Instandhaltung zwei zentrale Ziele: Einerseits soll die Wertschöpfung gesteigert werden und andererseits möchten Betriebe die Gesamtkosten so gut es geht minimieren. Idealerweise erreichen optimierte Instandhaltungslösungen sogar beide Ziele gleichzeitig. 

Der Nutzen von Instandhaltung: steigende Wertschöpfung, sinkende Kosten 

Im industriellen Umfeld lässt sich der Beitrag von Instandhaltung zur Wertschöpfung besonders gut anhand der Kennzahl Overall Equipment Effectiveness (OEE) messen. Sie bewertet die Performance von Maschinen und Anlagen anhand dreier Parameter: Verfügbarkeit, Leistung und Qualität. 

Je höher diese drei Werte ausfallen, desto besser ist die Gesamtanlageneffektivität und desto höher ist der wirtschaftliche Erfolg des Unternehmens. Zudem trägt die Instandhaltung maßgeblich dazu bei, die OEE zu verbessern oder auf hohem Niveau zu halten. Ein Beispiel: Wenn die Anzahl der ungeplanten Stillstände sinkt, steigt automatisch ihre Verfügbarkeit. Auch weiteren Faktoren, wie etwa eine intelligenten Auftragsplanung, beeinflussen die OEE. 

Außerdem lohnt sich ein Blick auf die betrieblichen Gesamtkosten. Ungeplante Stillstände von Assets können als Ausfallkosten verstanden werden. Denn es wird weniger produziert oder es werden weniger Passagiere befördert als geplant, wenn Maschinen und Anlagen ausfallen. Dem Unternehmen entgehen dadurch theoretischer Umsatz und damit auch theoretischer Gewinn. Wenn nicht rechtzeitig geliefert werden kann oder das Transportmittel ausfällt, können im schlimmsten Fall sogar Konventionalstrafen fällig werden. 

Für fertigende Unternehmen entstehen zusätzliche Kosten, wenn die Leistung oder die Prozessqualität mangelhaft ist. Zwar laufen Maschinen und Anlagen im besten Fall weiterhin, doch sie fertigen langsamer als möglich oder produzieren überdurchschnittlich viel Ausschuss. Die Folge: Während die Produktivität sinkt, steigen die Kosten für Rohstoffe und Vorprodukte. 

Auch ungenügende Produktqualität verursacht Kosten. Einerseits unmittelbar durch Reklamationen, andererseits mittelbar durch Imageverlust. Wenn das Vertrauen in die Marke sinkt, droht ein Kundenrückgang. 

Zudem können Instandhaltungslösungen die Total Costs of Ownership (TCO) eines Assets senken. Wenn falsche oder gar keine Maßnahmen ergriffen werden, kann der TCO auch steigen. 

Höhere Prozesseffizienz senkt die Instandhaltungskosten 

Dem Nutzen der Instandhaltungslösungen müssen ihre Kosten gegenübergestellt werden. Da diese häufig Anlass für unternehmensinterne Kritik ist, lohnt sich ein genauer Blick auf mögliche Einsparpotenziale. 

Grundsätzlich setzen sich die Instandhaltungskosten aus folgenden Bestandteilen zusammen: 

  • Personal 
  • Maschinenausfälle aufgrund von Instandhaltungsmaßnahmen 
  • Ersatzteile, Hilfsmaterialien und Werkzeuge 

Welcher dieser Bereiche das größte Einsparpotenzial bietet, hängt von der jeweiligen Unternehmenssituation ab. In der Regel liegen die größten Einsparmöglichkeiten bei den Personal- und Ausfallkosten. 

Das hat zwei Gründe:

  1. Diese Kosten entstehen intern: Anders als bei Preisen auf Ersatzteile, Hilfsmaterialien und Werkzeuge von den Herstellern oder Händlern, können Unternehmen direkt Einfluss auf diese Kosten nehmen. 
  2. Effizienz der Instandhaltungsprozesse: Werden Wartungs- und Reparaturarbeiten effizienter geplant und durchgeführt, sinken auch die Personal- und Ausfallkosten. 
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Balance zwischen betrieblichen Gesamt- und Instandhaltungskosten finden 

Instandhaltungslösungen generieren für Unternehmen zwar einen klaren Nutzen, verursachen jedoch auch Kosten, die mitzudenken sind. Beide Faktoren stehen in direktem Zusammenhang: Steigende Instandhaltungskosten führen tendenziell zu geringeren betrieblichen Gesamtkosten – und umgekehrt. 

Für jedes Unternehmen ist es daher eine entscheidende Aufgabe, das optimale Verhältnis zwischen Instandhaltungskosten und betrieblichen Gesamtkosten zu finden. 

Die folgende Abbildung veranschaulicht diesen Zusammenhang deutlich. 

Liniendiagramm in deutscher Sprache, das die Beziehung zwischen Instandhaltungsintensität und Kosten zeigt, mit Kurven für Gesamtkosten, Instandhaltungskosten und Produktionsausfallkosten für verschiedene Anlagen. Ideal für die Analyse von Instandhaltungslösungen.

Effizienz statt Einschnitte: Instandhaltungskosten gezielt verkleinern 

Unternehmen sollten ihre Instandhaltungskosten nicht blindlings senken. Zum Beispiel durch eine reduzierte Instandhaltungsmannschaft oder durch das Streichen notwendiger Maßnahmen. Solche Schritte führen in der Praxis erfahrungsgemäß fast immer zu steigenden betrieblichen Gesamtkosten. Sinnvoller sind Maßnahmen zur Kostensenkung, die die Qualität der Instandhaltung nicht beeinträchtigen, sondern sie idealerweise sogar verbessern. Das gelingt nur, wenn die Effizienz der Instandhaltung erhöht und Ressourcen optimal eingesetzt werden.

Laut unserer Studie spielt dabei die IT-Unterstützung eine wichtige Rolle: 

  • 67 % der Befragten geben an, dass eine IT-Lösung sie im Arbeitsalltag unterstützt, indem sie administrativen Aufwand reduziert. 
  • 62 % berichten, dass IT-Lösungen zur Ressourcenoptimierung beitragen. 

Mobile Instandhaltungslösungen wirken dreifach 

Mobile Instandhaltungslösungen bieten bei den Kostensenkungen enormes Potenzial. Sie ermöglichen es den Mitarbeiter:innen, während einer Instandhaltungsmaßnahme direkt auf relevante Informationen zuzugreifen – etwa zu den vorgesehenen Wartungsschritten eines bestimmten Assets. Zudem lassen sich Daten direkt vor Ort erfassen, zum Beispiel zum aktuellen Zustand der Anlage. Daraus ergeben sich gleich mehrere Vorteile: 

1. Effizienzsteigerung im Instandhaltungsprozess 

Die Dauer der Instandhaltungsmaßnahme verkürzt sich deutlich, wenn Mitarbeiter:innen direkt an der Maschine oder am Fahrzeug auf notwendige Informationen zugreifen können. Es müssen keine Daten mehr gesucht oder nachträglich beschafft werden. Das spart sowohl Personalkosten als auch Ausfallkosten bei der jeweiligen Instandhaltungsmaßnahme. 

Besonders deutlich zeigt sich dieser Vorteil bei Störungsanalysen. Folgende Fragen müssen bei einem Ausfall unmittelbar beantwortet werden können: 

  • Wann wurde das Asset das letzte Mal repariert?
  • Welche Störung lag damals vor? 
  • Welche Teile wurden ersetzt? 

Sind diese Informationen direkt verfügbar, kann die Ursache des Problems schneller identifiziert und der Defekt zügiger behoben werden. 

Aktuell stehen für mobile Instandhaltung hauptsächlich Tablets, Laptops und Smartphones zur Verfügung. Ein weiterer Effizienzschub ist zu erwarten, wenn innovative mobile Technologien zum Einsatz kommen. Zum Beispiel ermöglichen Datenbrillen Techniker:innen freihändiges Arbeiten, während sie notwendige Informationen abrufen, und realisieren neuartige Augmented-Reality-Szenarien. 

2. Höhere Qualität im Instandhaltungsprozess 

Neben der Effizienz verbessert sich auch die Qualität der Instandhaltung, womit auch die betrieblichen Gesamtkosten sinken. Ein Beispiel: Die notwendige Vorgehensweise für die Wartung einer Maschine wird über ein Tablet an die Mitarbeitenden übermittelt. Auf dem Display werden die Schritte detailliert beschrieben und müssen nach jeder Ausführung digital zurückgemeldet werden. Dieser Ansatz reduziert Fehler und Ungenauigkeiten deutlich. 

Das Ergebnis: Assets bleiben länger verfügbar und es kommt seltener zu ungeplanten Ausfällen. 

3. Besser Effizienz und höhere Qualität der administrativen Prozesse 

Werden Informationen direkt am Asset abgerufen und Daten unmittelbar vor Ort erfasst, sinkt der Aufwand für vor- und nachgelagerte administrative Prozesse. Damit sinken auch die Personalkosten für den jeweiligen Vorgang. Gleichzeitig sorgt die medienbruchfreie Datenerfassung dafür, dass Fehler in der Dokumentation deutlich seltener auftreten. 

Fazit: Mobile Instandhaltung braucht mehr als Technik 

Die technologischen Voraussetzungen für eine mobile Instandhaltung sind längst gegeben − bei vergleichsweise geringen Kosten. Trotzdem zögern viele Unternehmen oder haben Probleme bei der Umsetzung. Ein möglicher Grund: Obwohl die Vorteile offensichtlich und die passende Hard- und Software verfügbar sind, müssen zuerst strategische Fragen zu den Erfolgsfaktoren geklärt werden. Außerdem muss das Unternehmen erörtern, wie die optimale Vorgehensweise für die Umsetzung aussieht. 

Engineer looking at projects on tablet

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