Skip to content

Service-Transformation: Datendurchgängigkeit schaffen

Bühler setzt auf durchgängige Maintenance Master Data für mehr Serviceeffizienz

Two maintenance workers in a stock environment

Über die Bühler Group

Das Maschinenbau-Unternehmen wurde in der Schweiz gegründet und hat sich seitdem zu einem weltweit führenden Anbieter innovativer Verarbeitungslösungen entwickelt. Mit über 30 Fertigungsstandorten und einem Netzwerk von mehr als 100 Servicezentren ist das Unternehmen heute in 140 Ländern präsent.

Die Kernkompetenz liegt in der Entwicklung und Lieferung hochpräziser Lösungen für die Verarbeitung von Lebensmitteln, Futtermitteln sowie Hightech-Materialien. Besonders stark ist das Unternehmen in Bereichen wie der Mahltechnik, der Mälzerei und der Schokoladenverarbeitung vertreten. Hier sorgt modernste Technologie für höchste Effizienz, Qualität und Nachhaltigkeit entlang der gesamten Wertschöpfungskette.

man standing in front of production machine

Ausgangslage & Projektüberblick: Durchgängige Maintenance Master Data

Globales Produktdatenmanagement-System und SAP S/4HANA optimal vernetzt

Parallel zur laufenden Service-Transformation von Bühler und dem Ausbau der Serviceverträge steigt der Bedarf an Daten, die in strukturierter Form als Kalkulationsgrundlage für Verträge verfügbar sind. Daraus entstand ein Teilprojekt, das die Automatisierung der Schnittstelle zwischen dem globalen Produktdatenmanagement-System (gPDM) und SAP S/4HANA in den Mittelpunkt rückt.

Im gPDM definieren Konstrukteure im Rahmen des R&D-Prozesses die optimale Wartung verschiedener Maschinentypen. Die Zielsetzung der Schnittstelle liegt darin, Wartungsinhalte und Instandhaltungsanleitungen, die im gPDM auf Maschinentyp-Ebene erstellt werden, strukturiert in SAP zu überführen. Dort stehen sie auf Maschinenebene für die planmäßige Instandhaltung, den Field Service und für die Erstellung von BSAs zur Verfügung.

Ein wesentlicher Projektschritt war die Analyse der unterschiedlichen Datenstrukturen beider Systeme sowie die Entwicklung eines präzisen Mappings, das eine konsistente und automatisierte Datenübertragung sicherstellt. Die Integration schafft eine durchgängige digitale Prozesskette von der Konstruktion bis zum operativen Serviceeinsatz. Auf dieser Basis steigt die Transparenz, Effizienz und Professionalität im Servicegeschäft. Zudem verbessert sich die Qualität der Instandhaltungsplanung und -ausführung sowie die Erstellung standardisierter BSAs deutlich.

Herausforderungen

Komplexe Datenlandschaften meistern: Voraussetzung für erfolgreiche Maintenance Master Data

Mehrere Herausforderungen beeinflussten die Integration und Nutzung der Daten im Serviceprozess:

  1. 1

    Fehlen einer zentralen, standardisierten Datengrundlage

    Die Grundlagen für die Erstellung von Bühler Service-Agreements  (BSA) liegen bislang nicht vollständig in strukturierter Form vor. Informationen existieren teilweise in Handbüchern, jedoch uneinheitlich über Maschinen und Divisionen hinweg. Dadurch fehlt eine zentrale und standardisierte Datengrundlage im SAP-System, was Prozesse verlangsamt und die Komplexität erhöht.

  2. 2

    Fehlende Granularität und Struktur der Betriebsanleitungen

    Die Betriebsanleitungen aus dem gPDM werden derzeit nicht in der für den Serviceprozess notwendigen Granularität und Struktur bereitgestellt. Das Mapping der Daten in SAP ist anspruchsvoll, da sie korrekt formatiert und für Techniker auf Maschinenebene nutzbar sein müssen.

  3. 3

    Servicetermine über Drittsysteme

    Servicetermine werden aktuell nicht systemseitig ausgelöst. Erinnerungen erfolgen über Drittsysteme wie Outlook, Aufträge müssen manuell erzeugt werden. Dies verlangsamt den Prozess und macht ihn anfällig für Fehler.

  4. 4

    Zugriff auf die relevanten Daten

    Die Erzeugung und Nutzung von Daten erfolgen durch unterschiedliche Rollen. Personen, die Daten generieren, sind meist nicht diejenigen, die sie für Serviceprozesse benötigen. Dies erschwert den Zugriff und verzögert Abläufe.

  5. 5

    Zentrale Datenbereitstellung

    Der Aufbau von Stammdaten ist zeitintensiv und erfordert enge Zusammenarbeit aller Geschäftsbereiche. Da viele BSAs bereichsübergreifend sind, wird eine zentrale Datenbereitstellung zwingend erforderlich.

Mehrwert

Mehr Effizienz im Service: Maintenance Master Data automatisieren die Erstellung von Service Agreements

Durch die Integration der MMD wird die Erstellung von Bühler Service Agreements (BSA) sowie die zugehörige Kalkulation erheblich vereinfacht. Alle relevanten Informationen können zukünftig direkt aus den MMD bezogen werden, was die Effizienz und die Genauigkeit der Service Agreements deutlich steigert. Die in den BSAs definierten Aufgaben lassen sich gezielt in die Instandhaltungsprozesse integrieren. Dies sorgt für präzisere Planung der Service-Einsätze, optimierte Ressourcennutzung und reduzierte Ausfallzeiten.

Techniker profitieren zusätzlich von digitalen Checklisten, die sie bei Wartungs- und Servicearbeiten unterstützen. Diese digitalen Hilfsmittel gewährleisten eine standardisierte und fehlerfreie Ausführung, was sowohl die Servicequalität erhöht als auch die Effizienz der gesamten Abläufe steigert.

1 Prozent

der Installed Base durch präventive Wartungsverträge abgedeckt

1600

Maschinentypen im gesamten Angebotsportfolio

1,3 Millionen

Maschinen in der Installed Base

Weg zur Lösung - Von der Architektur-Analyse zu Maintenance Master Data in SAP

Der Lösungsweg im Bereich MMD begann im Jahr 2020 mit ersten Analysen zur Systemarchitektur. Zentrale Fragen waren: Wann entstehen die relevanten Daten und welches System soll führend sein?

Aufgrund der engen Einbindung der Konstrukteure und deren Arbeit in das Globale Produktmanagement-System (gPDM), wurde dieses als das führende System definiert.

2021 folgte ein Proof of Concept zur Evaluierung des Zusammenspiels zwischen gPDM und SAP. Ein zunächst sehr umfassender Lösungsansatz stellte sich als zu komplex heraus – insbesondere wegen der nötigen Datentiefe und Abhängigkeiten zu Maschinenteilen. Daher wurde ein schrittweiser, erweiterbarer Ansatz gewählt, der auf einer stabilen Basislösung aufbaut.

2022 startete das Projekt offiziell, und im Februar 2025 erfolgte der erfolgreiche GoLive. Die Lösung ermöglicht heute eine strukturierte Bereitstellung von MMD-Daten – ein wichtiger Schritt zur Optimierung von Instandhaltung und Serviceprozessen.

group of 3 people chatting and working in factory building with sap s/4hana

Wachsendes Servicegeschäft: Maintenance Master Data stärkt das Marktpotenzial von Bühler

Die durch Service Agreements abgedeckte installierte Maschinenflotte wächst kontinuierlich. Aktuell deckt Bühler rund 1 Prozent der installierten Flotte durch präventive Wartungsverträge ab. Dies stellt bereits einen relevanten Geschäftsanteil dar und bietet gleichzeitig ein erhebliches Wachstumspotenzial über alle Geschäftseinheiten und Märkte hinweg.

Es ist von essenzieller Bedeutung, den MMD-Bestand weiter auszubauen, um über die Zeit das gesamte Angebotsportfolio von mehr als 1.600 Maschinentypen und die installierte Flotte von über 1,3 Millionen Maschinen vollständig abzudecken.

Bühler verfolgt das Ziel, die Daten im Entwicklungsprozess kontinuierlich aufzubauen und spätestens bis 2027 das komplette Maschinenportfolio integriert zu haben.

Two people in a database center talking

Torben Baube
Product Manager PLM, Bühler Group

„Wir sind äußerst zufrieden mit der Kooperation zwischen Bühler und valantic: klare Kommunikation, hohe Qualität und termingerechte Umsetzung. Eine Partnerschaft, die wir gerne fortführen.“

Serviceprozesse digital transformieren: Jetzt den nächsten Schritt gehen

Optimieren Sie Ihr Servicegeschäft mit Maintenance Master Data in SAP. Nehmen Sie jetzt Kontakt mit uns auf und erfahren Sie, wie Sie durchgängige Datenprozesse für mehr Transparenz, Effizienz und Wachstum nutzen können.

Ihr Ansprechpartner

Matthias Vetter Consultant Manager

Matthias Vetter

Consultant Manager

valantic