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Instandhaltung in neuem Glanz: Wertschätzung durch Wertschöpfung 

Frau in Arbeitskleidung und IPad kümmert sich um die Instandhaltung einer Anlage.

Die Instandhaltung hat in Industrieunternehmen nach wie vor ein eher schlechtes Image. Solange Maschinen und Anlagen reibungslos funktionieren, gilt sie vor allem als Kostenfaktor. 

Kommt es jedoch zu Störungen oder es sind Wartungen notwendig, werden die dadurch entstehenden Ausfallzeiten häufig von Produktion und Management kritisiert. Unbewusst wird dabei häufig die Instandhaltung angelastet. 

Dass diese Einschätzung mehr ist als nur subjektive Wahrnehmung, zeigt eine Untersuchung des Projektkonsortiums Instandhaltung 4.0. Gefördert wurde diese von der österreichischen Forschungsförderungsgesellschaft (FFG) und dem Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie (bmvit). In Expertengesprächen gingen die Forscher*innen unter anderem der Frage nach, welchen Stellenwert die Instandhaltung hat. Das Ergebnis: Es wird ihr kaum zugetraut, künftig aus dem Schatten der Produktion herauszutreten. Vielmehr wird erwartet, dass alles beim Alten bleibt oder es bestenfalls zu einer leichten strategischen Aufwertung kommt. 

Digitalisierung eröffnet Chancen 

Vor dem Hintergrund des digitalen Wandels erscheint die zurückhaltende Prognose besonders bemerkenswert. Denn: Die Instandhaltung wird sich im Zuge der Digitalisierung grundlegend verändern. 

Maschinen, Anlagen, Werkzeuge und Fahrzeuge werden zunehmend komplexer – der IT-Anteil wächst stetig. Die Instandhaltung muss mit dieser Entwicklung unbedingt Schritt halten. Gleichzeitig entstehen durch die Digitalisierung zahlreiche neue Möglichkeiten, die dabei helfen können, Kosten im Unternehmen zu senken und gleichzeitig zur Wertschöpfung beizutragen. 

Das konkretisiert sich zum Beispiel in neuen Instandhaltungsstrategien, die mehr und mehr realisiert werden: Condition Based Maintenance und Predictive Maintenance. Beide Ansätze sorgen dafür, dass ungeplante Ausfälle von Assets seltener auftreten und verbessern die Overall Equipment Effectiveness (OEE) nachhaltig. 

Vom Instandhalter zum Asset Manager 

Mit der Digitalisierung verändert sich nicht nur die Technik, sondern auch das Rollenverständnis: Das Blick- und Tätigkeitsfeld der Instandhaltung erweitert sich spürbar. Aus klassischen Instandhalter*innen werden zunehmend Asset Manager*innen

Gemeint ist damit, dass der gesamte Lebenszyklus eines Assets betrachtet und begleitet wird: Von der Auswahl und Konstruktion von geeigneten Assets, über deren Installation und Betrieb bis hin zur Ausmusterung. 

Wird dieses ganzheitliche Verständnis Realität, verändert sich auch die Messgröße für den Erfolg. Anstelle der reinen Instandhaltungskosten rücken die Gesamtkosten des Betriebs (Total Cost of Ownership, TCO) in den Fokus. 

Asset Management sorgt für Wertschöpfung 

Ein nachhaltiges Asset Management beeinflusst nicht nur die Kostenstruktur positiv, sondern kann auch die Output-Seite eines Unternehmens günstig beeinflussen. Und das auf vielfältige Weise, wie die folgenden drei Potenziale beispielhaft zeigen: 

Potenzial 1: Wissen als Schlüssel zur Prozessoptimierung 

Während des gesamten Lebenszyklus eines Assets, sammelt die Instandhaltung beziehungsweise das Asset Management Wissen an. Dieses kann gezielt genutzt werden, um Produktionsprozesse kontinuierlich zu verbessern. So lassen sich Verschwendungen vermeiden. 

Potenzial 2: Höhere Produktqualität durch reibungslose Integration 

Fügen sich Assets nahtlos in die bestehende Systemlandschaft ein und laufen sie dauerhaft störungsfrei, steigt die Qualität der Produkte. Das führt zu weniger Garantiefällen und senkt damit die Kosten für das Unternehmen. Zudem stärkt eine hohe Produktqualität auch das Unternehmensimage, steigert die Kundenzufriedenheit und stärkt damit die Kundenbindung. 

Potenzial 3: Ressourcenschonung als Imagefaktor 

Perfekt integrierte und präzise eingestellte Maschinen und Anlagen verbrauchen weniger Ressourcen. Das wirkt sich nicht nur kostensenkend aus, sondern leistet auch einen aktiven Beitrag zum Umweltschutz – ein weiteres Plus für das Image des Unternehmens. 

Neue Kompetenzen für moderne Instandhaltung 

Damit diese Potenziale realisiert werden können, müssen die Instandhaltungsmitarbeiter*innen ihre Qualifikationen um einige neue Skills erweitern. Das umfassende Wissen zu Mechanik und Elektronik muss mit fundierten IT-Know-how ergänzt werden. Ebenso wichtig ist ein solides Verständnis für betriebswirtschaftliche Zusammenhänge, um aus technischen und technologischen Daten sinnvolle Use Cases ableiten zu können. 

Und nicht zuletzt gilt: Die Asset Manager*innen der Zukunft müssen offen sein, sich kontinuierlich mit neuen Themen auseinanderzusetzen. 

Ein Kulturwandel muss her 

All diese Entwicklungen können dazu beitragen, das Image der Instandhaltung deutlich zu verbessern − mehr, als es die vom Projektkonsortium Instandhaltung 4.0 befragten Expert*innen derzeit vermuten. Eine solche Aufwertung ist auch wichtig, um junge Fachkräfte für diesen Bereich zu gewinnen – denn genau das stellt für viele Unternehmen aktuell eine Herausforderung dar. Doch technischer Wandel allein reicht nicht aus. Die Veränderung muss im Unternehmen auch aktiv wahrgenommen und mitgetragen werden. 

Das Projektkonsortium Instandhaltung 4.0 formuliert zwei zentrale Handlungsempfehlungen, um den Wandel erfolgreich zu gestalten: 

  • Den Wert der Instandhaltung messbar machen: Die gewählten KPIs sollten dabei zur Gesamtausrichtung des Unternehmens passen. Mehr Infos zu Kennzahlen in der Instandhaltung hier.
  • Erfolge aktiv nach innen kommunizieren: Die Leistungen der Instandhaltung müssen klar und sichtbar nach innen vermittelt werden. Gerade diese offensive Vermarktung stellt in vielen Unternehmen einen echten Kulturwandel dar. 
FP&A - Next-Generation Financial Planning

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