This website is also available in your language.

Go
Bild eines Mannes, der telefoniert und dabei auf einen Bildschirm schaut, daneben ein Straßenschild der Wallstreet sowie das Stock Exchange Gebäude, dahinter Fassaden von Wolkenkratzern in Manhattan, valantic Financial Services Automation

Die Weltsprache der Banken im Zahlungsverkehr: ISO 20022

valantic und die ISO 20022-Migration

Was ist die ISO 20022?

Hinter der ISO 20022 Norm steht ein moderner, XML-basierter Standard zum Austausch von Finanztransaktionsdaten unterschiedlicher Geschäftsbereiche in Finanzinstituten. Die Norm wurde bereits zu Beginn dieses Jahrtausends entwickelt und fand erstmals Eingang in die Praxis durch den Einsatz in der Abwicklung von Investmentfondanteilen (SWIFTNet Funds) im Jahr 2003. Die ISO-Standards zeichnen sich durch granulare Datenstrukturen aus, die Geschäftsinformationen mit hohem Detailgrad transportieren können. Der Standard für den Zahlungsverkehr bezieht sich dabei vorrangig auf die Prozesse im Bereich Payment Initiation (pain-Nachrichten zwischen Kunde und Bank) sowie Payments Clearing & Settlement (pacs-Nachrichten zwischen Banken).

Bild einer Zeitschrift, valantic Whitepaper "Die Weltsprache der Banken im Zahlungsverkehr: ISO 20022"
Die Weltsprache der Banken im Zahlungsverkehr: ISO 20022

Lernen Sie in unserem kostenlosen Positionspapier, wie Sie mit einem weltweit anerkannten Standard den Zahlungsverkehr Ihrer Kunden deutlich automatisierter, sicherer und damit auch wirtschaftlicher durchführen können.

Jetzt downloaden

Warum ist die ISO 20022 notwendig?

In zahlreichen Branchen wird die Digitalisierung vorangetrieben – mit immer gleichem Ergebnis: Die Prozesse werden einfacher und automatisierter. Der Druck durch regulatorische Anforderungen kommt hinzu sowie ein steigender Kostendruck aufgrund sinkender Margen und Globalisierung der Märkte. Eine weiter fortschreitende Digitalisierung der Prozesse ist nötig – mit dem Ziel, eine echte End-to-End-Verarbeitung in der Prozesskette zu erreichen. Die Vereinfachung der vorgelagerten Prozesse im Zahlungsverkehr führt zur Vereinfachung von nachgelagerten Schritten.

Herausforderungen der Migration

Aufbereitung der Daten für alle Beteiligten

Die Vorteile der neuen Standards können sich nur dann entfalten, wenn auch alle Stakeholder in den Prozessen sie vollumfänglich nutzen können. Die oftmals als Mittel zum Zweck gepriesenen „Konvertierungslösungen“ zu Altformaten – also eine mehrfach nötige Übersetzung zwischen alt und neu und umgekehrt – scheiden explizit aus. Die Datenqualität würde verwässern und die Fehleranfälligkeit dadurch eher zu- als abnehmen.

Gute User Experience bei immer komplexeren Datenstrukturen und Prozessen

Die hohe Granularität der Daten bringt allerdings gleichzeitig deutlich gestiegene Anforderungen an die Verarbeitung und die dazu genutzten Systeme mit sich. Dies betrifft nicht nur die Datenprüfung und Steuerung der erforderlichen Workflows, sondern auch die Präsentation und Aufbereitung der Daten zum Anwender und auch zum Kunden.

Intelligente Überwachung und Steuerung der Prozesse

Die Prozesse müssen überwacht und gesteuert werden. Während vormals die Steuerung der Prozesse oft dem Fachanwender überlassen wurde, erfordern die ISO-basierten Prozesse die Einhaltung von Regelwerken, sogenannten Rulebooks, die weit über die Befüllung der ISO-Instrumente hinausgehen und die einzuhaltenden Prozessschritte vorgeben.

Bereitstellung von echtzeitfähigen Schnittstellen

Hinzu kommt, dass die bestehenden Systeme in den Banken zu weiten Teilen bereits älter und nicht auf Schnittstellen zum Datenaustausch in Echtzeit ausgelegt sind. Für eine End-to-End-Digitalisierung allerdings sind leistungsfähige Anwendungen und eine zentrale Schnittstellenarchitektur, beispielsweise über APIs und die Bereitstellung von Microservices, essentiell.

Infobox

Clearinghäuser und SWIFT definieren in eigenen Regelwerken, wie die Transaktionen auszutauschen sind, z. B. in welcher Reihenfolge welche Versionen der einzelnen ISO Instrumente zu verwenden sind bis hin zur Feldbelegung. Die Regelwerke beschreiben ebenso eine mögliche Zusammenfassung mehrerer Nachrichten zu sogenannten „Bulks“. Die Regelwerke werden in der Regel jährlich aktualisiert und die Banken sind verpflichtet, die Änderungen umzusetzen.

Wendejahre 2021/2022

Die Umsetzung der ISO 20022 erfolgte bislang in der Banken- und Finanzindustrie nicht als selbstregulierender Prozess. Es war immer ein Regulator, der die entscheidenden Impulse setzte – wie auch die flächendeckende SEPA Einführung im Jahr 2014 beweist, die erst durch eine Vorgabe der Europäischen Kommission in die Breite gehen konnte. Im Jahr 2021 wird das Großbetragszahlungssystem Target2 der EZB und ein Jahr später, im November 2022, auch der SWIFT-Zahlungsverkehr (Nachrichtenkategorien 1, 2 und 9) auf die Instrumente unter ISO 20022 umgestellt. Während Target2 in einem Big Bang auf ISO 20022 migriert, ist für SWIFT eine Migrationsphase von drei Jahren vorgesehen, in der die Altformate weiter genutzt werden können.

Migrationsprozess ISO20022 valantic

SWIFT bietet zudem einen Migrationsservice zwischen ISO und den alten MT-Formaten an. Allerdings liegt die Verantwortung für die Ergebnisse dieser Konvertierung einzig bei den Banken selbst: Ein Argument dafür, diesen kostenpflichtigen Dienst seitens SWIFT nicht zu überstrapazieren. Daher wird auch in der Branche erwartet, dass die Großbanken sowie die als Intermediäre auftretenden Banken alle SWIFT-basierten Zahlungsprozesse bereits ab 2021 gemäß ISO 20022 abwickeln werden. Es ist zudem möglich, dass die Banken während der Übergangsphase bereits keine MT-Nachrichten mehr annehmen oder bei Annahme Gebühren verlangen werden.

Die Standards der Zukunft

Die tatsächliche Ausnutzung der Möglichkeiten, die durch die ISO 20022 geboten werden könnten, ist heute noch begrenzt. Die zukünftigen Chancen in Bezug auf Interoperabilität, Echtzeitverarbeitung und Fehlervermeidung sowie besseren Services zu geringen Kosten, sind allerdings deutlich größer. Die globalen Vorgaben in der Finanzbranche setzen dem zunächst Grenzen: Während die Verwendung der IBAN im SEPA-Umfeld bereits Pflicht ist, kann dies im internationalen Zahlungsverkehr nicht zwingend vorausgesetzt werden. Anderseits kann angenommen werden, dass beispielsweise die Verwendung von unstrukturierten Daten, die im ISO-Regelwerk vorgesehen sind, mit der Zeit äquivalenten strukturierten Daten weichen werden (Beispiel: Verwendungszweck einer Zahlung). Dies könnte zeitnah durch Vorgaben von Institutionen wie der Europäischen Zentralbank, der EBA oder durch SWIFT vorangetrieben werden. Die Prozessabdeckung durch ISO-Standards wird sich deutlich verbreitern, und die Prozesse werden noch an Effizienz zunehmen.

Quick Wins

Abwicklungsprozesse im Zahlungsverkehr nicht optimal und ISO 20022-fähig?

RTPE als zentraler Payment Hub mit Integration in Bankanwendungen

Reklamations- und Exception-Prozesse manuell bzw. nicht ISO 20022-fähig?

FinCASE for Investigations mit Integration in Bankanwendungen

Gebührenforderungen manuell oder nicht ISO 20022-fähig?

FinCASE for Bank2Bank Commissions mit Integration in Bankanwendungen

Anwendungen können Prozesse grundsätzlich abbilden aber es gibt Probleme bei der Verarbeitung von ISO 20022?

X-Gen als Schnittstellenarchitektur mit der Möglichkeit zur Konvertierung

Aufbau einer Architektur von Microservices?

X-Gen als Schnittstellenarchitektur, das diese Services bereitstellt und/oder andere konsumiert

Ihr Ansprechpartner

Bild von Dirk Vesper, Produktmanager bei valantic Financial Services Automation

Dirk Vesper

Vice President, Product Manager
valantic FSA