Die tatsächliche Ausnutzung der Möglichkeiten, die durch die ISO 20022 geboten werden könnten, ist heute noch begrenzt. Die zukünftigen Chancen in Bezug auf Interoperabilität, Echtzeitverarbeitung und Fehlervermeidung sowie besseren Services zu geringen Kosten, sind allerdings deutlich größer. Die globalen Vorgaben in der Finanzbranche setzen dem zunächst Grenzen: Während die Verwendung der IBAN im SEPA-Umfeld bereits Pflicht ist, kann dies im internationalen Zahlungsverkehr nicht zwingend vorausgesetzt werden. Anderseits kann angenommen werden, dass beispielsweise die Verwendung von unstrukturierten Daten, die im ISO-Regelwerk vorgesehen sind, mit der Zeit äquivalenten strukturierten Daten weichen werden (Beispiel: Verwendungszweck einer Zahlung). Dies könnte zeitnah durch Vorgaben von Institutionen wie der Europäischen Zentralbank, der EBA oder durch SWIFT vorangetrieben werden. Die Prozessabdeckung durch ISO-Standards wird sich deutlich verbreitern, und die Prozesse werden noch an Effizienz zunehmen.