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Transformation der Business Analytics – was ist neu?

Predictive Planning transformiert sich, einfaches Forecasting hat ausgedient. Der Trend geht hin zur vernetzten, integrierten Entscheidungsunterstützung

30. August 2022

Jörg Wassink

4 Min. Lesezeit

Bild von einer Person am Schreibtisch, die auf ein Analyseblatt schaut

Die aktuelle jährliche Umfrage des Business Application Research Center (BARC) kommt zu einem überraschenden Ergebnis: Der Anteil der Unternehmen, die Predictive Planning und Forecasting einsetzen oder dieses vorhaben, ist lange Zeit Jahr für Jahr angestiegen. Doch 2020 kam es zunächst zu einer Stagnation bei der Nutzung und 2021 folgte der Nutzungsrückgang von 23 auf 15 Prozent. Mittlerweile planen nur noch 54 Prozent der befragten Unternehmen den Einsatz der Technik.

Nun stellt sich die Frage, ob es sich dabei um einen Ausreißer handelt, oder ob sich die Technik tatsächlich auf dem absteigenden Ast befindet.  

Herausforderungen und Nutzen von Predictive Planning / Predictive Analytics

Viele Unternehmen sind vom Nutzen von Predictive Planning überzeugt und profitieren davon, stehen aber vor großen Herausforderungen bei der Implementierung. Ein häufiges Hindernis ist schlicht ein Mangel am erforderlichen Know-how und den notwendigen Ressourcen. Dazu kommt, dass schlechte Daten schlechte Ergebnisse liefern. Es gilt also Sorge zu tragen, dass die richtigen Daten in der notwendigen Menge, Qualität und Granularität vorliegen. Nur so lassen sich valide Vorhersagen über wahrscheinliche zukünftige Entwicklungen treffen. 

Solche Prognosen sind sehr wertvoll für die Unternehmen, denn sie ermöglichen es, vorausschauend vernetzte unternehmerische Entscheidungen zu treffen. Eine auf Algorithmen gestützte Analyse von großen Datenmengen kann wesentlich mehr Informationen verarbeiten, als Menschen es könnten, und zeigt Zusammenhänge und Muster in den Daten auf.

Beim Predictive Planning sind zudem viele Schritte automatisiert. Das bedeutet, dass sich nicht nur die Planung verbessert, sondern auch der zeitliche Aufwand und der Bedarf an Ressourcen deutlich zurückgehen. So können Unternehmen auch in unsicheren Zeiten eine bessere Planungssicherheit erzielen. Strategische Entscheidungen lassen sich nicht nur anhand dessen treffen, was in der Vergangenheit ablief, sondern auch anhand dessen, was in der Zukunft wahrscheinlich eintreten wird. 

Ausnahme oder Trendwende?

Doch trotz des offensichtlichen Nutzens hat die aktuelle BARC-Umfrage eine rückläufige Nutzung von Predictive Planning ergeben. Dafür gibt es wahrscheinlich eine einfache Erklärung: die Corona-Pandemie. Zusammen mit der geopolitischen Krise sorgt sie dafür, dass die Unternehmen aus dem Krisenmodus nicht mehr herauskommen. In Zeiten von Lieferengpässen und Rohstoff- und Energieknappheit müssen sie sich darauf konzentrieren, das Geschäft am Laufen zu halten. Zukunftsgewandte Techniken der Business Analytics wie Predictive Planning & Forecasting verlieren deshalb vorübergehend an Priorität. Das könnte sich jedoch bald wieder umkehren. 

Dafür spricht auch: Im Jahr 2019, also vor der Pandemie, planten laut der BARC-Umfrage noch mehr als zwei Drittel der Unternehmen, mit Business Analytics, Predictive Planning and Forecasting zu beginnen. Im Umkehrschluss bedeutet dies, dass die Planungen in Zeiten von Corona nicht umgesetzt wurden. 

Von einer Sättigung des Marktes ist angesichts der niedrigen Nutzungszahlen nicht auszugehen. Vielmehr haben viele Unternehmen angesichts von Homeoffice, Remote Work und hybriden Modellen ihre IT-Budgets angepasst, wie auch eine techconsult-Studie von Anfang 2022 zeigt. Predictive Planning benötigt viele interne Ressourcen, die Unternehmen anderweitig einsetzen mussten oder die schlichtweg nicht vorhanden waren. 

Ganzheitliche Unternehmensplanung

Um den heutigen volatilen Marktanforderungen zu begegnen, müssen Unternehmen agiler denn je sein. Der Trend geht hin zu einer ganzheitlichen Unternehmensplanung. Das bedeutet, Predictive Analytics und Planning zu verzahnen, also hin zu integrierten Lösungen anstatt einzelner Analytics-Tools. Das spiegelt sich auch in den Zahlen der Studie wider: Mehr als ein Drittel der Unternehmen beabsichtigt, in eine engere Integration von Planung mit Analytics und Business Intelligence zu investieren.  

Damit können Unternehmen die Potenziale voll ausschöpfen, die in ihren Daten schlummern. Sie sind der Schlüssel, um von der digitalen Transformation zu profitieren und die Unternehmensprozesse entlang der gesamten Wertschöpfungskette zu optimieren. Die Unternehmen erlangen dadurch einen erheblichen Wettbewerbsvorteil, da sie auch unter schnell wechselnden Anforderungen schnell handeln und fundierte Entscheidungen treffen können.

Mit langjähriger Erfahrung unterstützt valantic Unternehmen mithilfe von Predictive Analytics dabei, im Rahmen einer vernetzten Entscheidungsunterstützung durch historische Daten zukünftige Ereignisse vorherzusagen. 

Verfasst von

Bild von Jörg Wassink, Director Marketing & Communications bei valantic

Jörg Wassink

Director Marketing & Communications bei valantic