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SAP Beratung

Das Überallsystem: (Fast) alle nutzen SAP S/4HANA

SAP ist bei ERP ein Quasi-Standard: Wer überhaupt ein solches System nutzt, installiert fast immer SAP-Lösungen. Eine aktuelle Studie erklärt, warum das so ist und wo es noch hakt

1. Dezember 2023

3 Min. Lesezeit

Businessman working at office

SAP hat bei den ERP-Systemen erreicht, was Softwarehersteller nur zu gerne erreichen: Die Anwendungen der Walldorfer sind ein Quasi-Standard und damit überall in der Wirtschaft zu finden. Eine aktuelle, unter anderem von CIO, CSO und Computerwoche durchgeführte Studie, stellt fest, dass insgesamt neun von zehn Unternehmen ERP-Systeme nutzen. Von ihnen setzen fast alle (97%) auf eine SAP-Lösung: Das klassische SAP ERP, die mittelstandstaugliche Cloud-Lösung SAP Business ByDesign oder die Königsklasse SAP S4/HANA. Sie gibt es zwar auch als On-Premises-Variante, doch SAP stellt in der Werbung die Cloud in den Vordergrund.

Kleinere Unternehmen skeptisch

Trotz solcher Zahlen ist dem Softwareanbieter kein vollständiger Durchmarsch gelungen. Vor allem größere Unternehmen mit mehr als 500 Beschäftigten sind fest auf SAP abonniert. Kleinere Betriebe halten sich öfters zurück, etwa 36 Prozent nutzen andere Systeme. Wer im Internet nach Marktübersichten suchen, merkt schnell: Es gibt neben SAP noch einige 100 andere ERPs, mit allerdings teils winzigen Marktanteilen.

Das vor allem die kleineren Betriebe skeptisch sind, liegt an den Herausforderungen. Jedes zweite KMU (49%) ist vom Aufwand für die Datenmigration überfordert und 40 Prozent leiden unter fehlenden Ressourcen in den zuständigen Fachbereichen. Für große Unternehmen ist das mit 28 und 32 Prozent weit weniger bedeutend. Hinzu kommt, dass die SAP-Einführung mit Kosten verbunden ist. Die Studie zeigt klar, dass Unternehmen mit einem begrenzten IT-Budget unter zehn Millionen Euro zögern, auf das neue ERP-System umzusteigen.

SAP S/4HANA – Support-Ende motiviert zum Umstieg

SAP hat die bisherige Version SAP ECC 6.0 abgekündigt. 2027 endet der Mainstream Support, 2030 der Extended Support. Dadurch entsteht eine klare Motivation, denn vor allem zum Ende dieses Zeitraums dürfte es eng werden: Sechs von zehn Unternehmen rechnen mit einem Beratermangel, was die späte Migration komplizierter und letztlich teurer macht.

Ein weiteres interessantes Ergebnis der Studie: Auch bisherige ERP-Verweigerer wollen in großer Zahl zu SAP überlaufen. 38 Prozent der Unternehmen ohne ERP-System werden das Produkt der Walldorfer in der nächsten Zeit einführen. Diese Zahlen zeigen, dass SAP S4/HANA eine große Rolle bei der Digitalisierung der Unternehmen spielt. Vor allem die mittelgroßen Unternehmen mit 500 bis 1.000 Beschäftigten sind davon überzeugt. 64 Prozent betonen die Bedeutung der SAP-Lösung für ihre Transformation.

Flexibilität und Innovationstempo als Ziel

Doch neben diesem übergeordneten Ziel erkennen 44 Prozent der Befragten den Nutzen der neuen ERP-Suite in erster Linie darin, sich schnell und flexibel an geschäftliche Anforderungen anpassen zu können. Als weitere Vorteile sehen sie das höhere Innovationstempo (35%), Kostensenkungen (34%) und eine größere Nachhaltigkeit (26%).

Die meisten Unternehmen wollen den Weg zu diesen Zielen allerdings nicht allein antreten. Mehr als jedes zweite Unternehmen (55%) lässt den Migrationsprozess von IT-Dienstleistern begleiten. Die Angebote aus Walldorf – RISE with SAP und GROW with SAP – werden nur von wenigen Prozent der Unternehmen genutzt. So ist das GROW-Programm, das sich speziell an mittelständische Unternehmen richtet, nur bei geringen zwei Prozent der Befragten im Einsatz – eine große Chance für SAP-Spezialisten, diese Firmen bei der Migration zu unterstützen.

Weiterführende Lektüre:
SAP S/4HANA – digitaler Kern des intelligenten Unternehmens