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Prognos-Studie zeigt: Bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf durch Homeoffice

Die Corona-Pandemie verändert unsere Arbeitswelt. Eine repräsentative Prognos-Studie, die dem ARD-Hauptstadtstudio exklusiv vorliegt, zeigt, dass Homeoffice und flexible Arbeitszeiten in der Corona-Pandemie bei den Unternehmen in Deutschland einen Bewusstseinswandel angestoßen haben.

23. Juli 2021

2 Min. Lesezeit

Bild von einem Mann mit seinen Söhnen, der von zu Hause aus arbeitet und eine Videokonferenz führt, Personalmanagement & New Work

Neue Chancen für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf durch Homeoffice

Die repräsentative Studie des Wirtschaftsforschungsunternehmen Prognos im Auftrag des Bundesfamilienministeriums zeigt, dass mithilfe guter Kommunikation Probleme der angestellten Eltern in den Betrieben gelöst werden konnten. Im Verlauf der Corona-Pandemie ist außerdem den Führungskräften klarer geworden, dass eine familienfreundliche Personalpolitik das Unternehmen produktiver und attraktiver macht. Bundesfamilienministerin Christine Lambrecht (SPD) sieht große Chancen für den Weg in eine moderne, familiengerechte Arbeitswelt und rief dazu auf, nicht wieder in alte Muster zurückzufallen.

Der Prognos-Studie zufolge haben viele Mütter und Väter mit Kindern unter 15 Jahren in der Pandemie das Gespräch mit Vorgesetzten gesucht. 81 Prozent der Befragten gaben an, dass ihnen weitergeholfen wurde und 30 Prozent sind der Meinung, dass es durch Corona in ihrem Betrieb jetzt insgesamt bessere Möglichkeiten gibt, Familie und Beruf unter einen Hut zu bekommen.

Die meisten Unternehmen seien mit ihren krisenbedingten Entscheidungen für familienfreundliche Maßnahmen zufrieden: 88 Prozent der befragten Unternehmen gaben an, es sei eine gute Entscheidung gewesen, entsprechende Angebote für ihre Mitarbeiter*innen eingeführt oder inzwischen sogar ausgeweitet zu haben. Fast zwei Drittel (65 Prozent) der befragten Führungskräfte haben gemerkt, dass sich ein Familienbewusstsein positiv auswirkt und der Produktivität dient. Dazu kommt laut Bundesfamilienministerin Lambrecht noch, dass ein Unternehmen nur dann gute, qualifizierte Fachkräfte anlocken kann, wenn diese dann im neuen Job „Familie und Beruf unter einen Hut bekommen können“.

Weiter geht aus der Studie hervor, dass 65 Prozent der Unternehmen nach dem Ende der Corona-Pandemie flexible Arbeitsmodelle zumindest zum Teil beibehalten wollen. Laut Dagmar Weßler-Poßberg, die bei Prognos den Bereich Gesellschaftspolitik leitet, kann das Rad nicht mehr zurückgedreht werden. Der Zugzwang sei für die Unternehmen einfach zu groß, weil die Beschäftigten jetzt wissen: „Es funktioniert ja!“

Die repräsentative Studie wurde von der Prognos AG (Europäisches Zentrum für Wirtschaftsforschung und Strategieberatung) in Zusammenarbeit mit dem Institut für Demoskopie Allensbach erstellt. Für die Unternehmenssicht wurden in zwei Wellen Personalverantwortliche befragt: im Frühjahr/Sommer 2020 in 750 Telefoninterviews, im Frühjahr 2021 waren es 700 Interviews. Auch die beschäftigten Eltern (mit Kindern unter 15 Jahren) wurden zwei Mal gefragt, und zwar online: knapp 1500 Befragungen im Jahr 2020, gut 1000 Befragungen im Jahr darauf.