Der Wein erzählt etwas über sich selbst
Cuvée „v22“ – Wein für Euch
Wie entsteht etwas Neues? Aus Verbindungen, klar. Chemisch gesehen. Aber auch zwischenmenschlich. Sogar ökonomisch – dazu später mehr. Hier erst mal vinologisch: Riesling mit Chardonnay, das ist … nein, nicht wie Feuer und Wasser, aber doch so bisschen wie Norden und Süden, Johann Sebastian Bach und Miriam Makeba, Annegret und Rodrigo. Kann alles passen. Dafür bedarf es aber mehrerer Tugenden auf einmal: Toleranz und Respekt, Beharrlichkeit, Lebenskunst, Sachkompetenz … und einer Familienpackung Liebe. Insofern kein Wunder, dass ein Universalist entstand: die Cuvée „v22“ hat den Schmelz vom Chardonnay, die Spritzigkeit vom Riesling, wirkt wohlaustariert und zu keiner Sekunde langweilig. Einerseits diese mineralisch geprägte elegante Säure, die alle Rezeptoren zu Höchstleistungen treibt. Andererseits das Lächeln der Sanftmut, gutgelaunt wie eine Buttercremetorte, den Genusssinn anheizend. Beides zusammen verleitet magisch zum nächsten Schluck. Und nächsten Schluck. Auf einmal ist die Flasche leer: ein Wein für geläuterte Pietisten und bekehrte Erotomanen. Von hier für überall.
So auch das Kulinarische: passt zu Pasta, liebt Saltimbocca, aber auch Scaloppine, Suprême de volaille, ja sogar Räucherfisch, gratiniertem Ziegenkäse mit Tomaten, macht auch vor Salaten nicht halt, passt fast zu allem: auch zu Dir, ganz allein mit ihm, Mitte März um 17 Uhr auf der Terrasse, Ende Juli von 23:30 bis 1:45 Uhr. Oder Anfang Februar, irgendwann, auf dem Sofa. Dann flüstert er Dir zu: „Hey … pst … was machst Du für ein Gesicht? Pass auf, ich bin der Anfang der Erneuerung. Schau mal, da drüben wird ́s schon heller!“ Wie entsteht etwas Neues? Fragen wir die Mystiker. „Myein“, das heißt schließen (die Augen nämlich), zusammengehen. Undurchschaubare Prozesse? Black Box? Nur für Laien. Die Philosophie hat ihre Begriffe: unio mystica, die Vermählung, Göttliches mit Menschlichem; coincidentia oppositorum, Zusammenfall der Gegensätze. Weinfachleute haben andere. Das Ergebnis? Erleuchtung natürlich! Der Weg zur höheren Erkenntnis steht allen offen. Gehen wir ihn. Ein therapeutischer Prozess. Griechisch „therapeuein“ hieß noch mal was? Helfen, heilen. Genau. Hier entstand etwas Neues: eine Cuvée. Früher sagte man Verschnitt.
Noch Ulis Papa hat das so genannt. Und war dagegen. Bis er den Wein probiert hat – und dann zu seinem 70. Geburtstag servierte. Man lernt dazu. Es kommt eben allerlei zusammen. Analog zum Wein könnte man sich sogar ein Unternehmen vorstellen: zwei Unternehmen, viele Unternehmen, unabhängig voneinander gegründet, die schließlich eines werden … und eines Tages ihren Lieblingskunden ein Geschenk machen, das genauso ist wie sie. Zwei gibt eins, und das ist mehr. Höhere Harmonie. Oder einfach Trinkfreude. Nicht lange nachgrübeln. Flasche aufziehen.