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IT-Sicherheit

Drei Viertel der Deutschen haben Angst vor einem Cyberkrieg

Einer aktuellen Umfrage des Digitalverbands Bitkom zufolge, nimmt die Angst vor einem Cyberkrieg in Deutschland zu. Dreiviertel der Deutschen fürchten sich vor einer Eskalation im digitalen Raum und mehr als jeder Zehnte geht sogar davon aus, dass ein solcher Cyberangriff in einem militärischen Konflikt enden kann.

17. Januar 2022

2 Min. Lesezeit

Quelle: Freepik/stories

In Deutschland wächst die Angst vor Cyberkriegen. 76 Prozent der Menschen im Land haben Angst vor einer Eskalation im digitalen Raum. 11 Prozent gehen sogar davon aus, dass diese in einem bewaffneten Konflikt enden kann. Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Umfrage im Auftrag des Digitalverbands Bitkom, für die über 1.100 Personen in Deutschland ab 16 Jahren telefonisch befragt wurden. Im Vergleich zum Jahr 2020 ist die Sorge vor Cyberkriegen deutlich gestiegen. Damals hatten 57 Prozent Angst vor einer solchen Eskalation.

Als Cyberwar wird eine kriegerische und mit Mitteln der Informationstechnologie geführte Auseinandersetzung zwischen Staaten im virtuellen Raum bezeichnet. Dabei wird Ländern, Institutionen oder der Gesellschaft auf elektronischem Weg Schaden zugefügt. Dabei können wichtige Infrastrukturen zerstört oder blockiert werden. Auch ist es möglich, dass einzelne Einrichtungen, Behörden, Organisationen und Unternehmen lahmgelegt werden.

Eine Mehrheit sieht Deutschland im Fall von Cyberangriffen schutzlos: 78 Prozent glauben, dass die Bundeswehr nicht ausreichend ausgestattet ist, um Deutschland im Cyberraum zu verteidigen – Tendenz steigend. Im Jahr 2020 zweifelten 68 Prozent an entsprechenden Fähigkeiten. Lediglich 16 Prozent sind aktuell der Meinung, die Bundeswehr könne Deutschland im Cyberraum ausreichend verteidigen. 

Sogenannte Hackbacks spalten die deutsche Bevölkerung indes. 51 Prozent sind der Meinung, Deutschland solle im Fall eines Cyberangriffs auf staatliche Einrichtungen und kritische Infrastrukturen durch staatlich gelenkte Hacker aus dem Ausland selbst aktiv mit Cyberattacken zurückschlagen. 40 Prozent lehnen eine solche Eskalation aber ab. Die neue Bundesregierung hat in ihrem Koalitionsvertrag hingegen festgehalten, dass Hackbacks als Mittel der Cyberabwehr grundsätzlich nicht eingesetzt werden.

Hinweis zur Methodik: Grundlage der Angaben ist eine Umfrage, die Bitkom Research im Auftrag des Digitalverbands Bitkom im November 2021 durchgeführt hat. Dabei wurden 1.143 Personen in Deutschland ab 16 Jahren telefonisch befragt. Die Aussagen für „Ja, auf jeden Fall“ und „Eher ja“ sowie „Eher nein“ und „Nein, auf keinen Fall“ wurden zusammengefasst.