Deutsche wollen digitale Identität – in Gesundheit und Verwaltung

Fast die Hälfte der Deutschen befürwortet digitale Identitäten, für Gesundheit, Verwaltung, Ausweis und Führerschein. Aber die Sicherheit muss stimmen.

30. Mai 2022

Michael Kurzidim

2 Min. Lesezeit

Bild von einer liegenden Person mit einem Smartphone im Vordergrund, SAP Commerce

Die wichtigsten KeyFacts

  • Für 48,4 Prozent der Deutschen sind digitale Identitäten eine wichtige Voraussetzung, damit es mit der Digitalisierung weiter vorangeht
  • Besonders im Gesundheitsbereich (38 Prozent) und in der Verwaltung (37 Prozent) sehen die Umfrageteilnehmer einen Nachholbedarf und viele Anwendungsmöglichkeiten

Digitale Nachweise könnten bald weitere physische Dokumente ablösen und Prozessen in Verwaltung, Wirtschaft und Gesellschaft enorm vereinfachen, glauben viele Deutsche. In einer aktuellen repräsentativen Civey-Umfrage im Auftrag des eco Verbands sagen 48,4 Prozent der Bürgerinnen und Bürger, digitale Identitäten seien eine wichtige Grundvoraussetzung für die weitere Digitalisierung. 34,7 Prozent verneinen diese Aussage, 16,9 Prozent sind unentschieden.

Weiter heißt es in einer aktuellen Presseinformation des eco Verbandes: Besonders interessante Anwendungsbereiche sind Nachweise im Gesundheitsbereich (38,3 Prozent), öffentliche Verwaltungsdienstleistungen (36,8 Prozent) und Berechtigungsnachweise, etwa für Parkausweise (27,5 Prozent). Interessant sind für die Menschen auch Führerscheine und Personalausweise auf dem Smartphone (30,6 und 30,3 Prozent) und Zahlungsmöglichkeiten beim Online-Shopping (20,2 Prozent). Eine zentrale digitale Identität für viele Anwendungen würden die Menschen laut Civey-Umfrage dabei gegenüber mehreren zweckbezogenen bevorzugen (34,5 gegenüber 28,3 Prozent).

„Die Vorteile digitaler Identitäten für Unternehmen, Behörden, Bürgerinnen und Bürger sind sehr vielfältig, eine gut funktionierende Infrastruktur für digitale Identitäten wird den Grad an Digitalisierung in vielen Prozessen erhöhen, die Privatsphäre deutlich besser schützen, eine bedeutende wirtschaftliche Relevanz haben und vor allen eine hohe Akzeptanz für die digitale Zukunft schaffen“, sagt Professor Norbert Pohlmann, Vorstand beim eco Verband.

Vertrauen der Nutzer in die Sicherheit entscheidend

Die größte Herausforderung auf dem Weg zu mehr digitalen Identitäten ist das Vertrauen der Nutzerinnen und Nutzer in die Sicherheit ihrer persönlichen Daten. Lediglich 22,9 Prozent der Befragten hält aktuell die Speicherung und Verwaltung ihrer Identifikationsdaten beispielsweise auf dem Smartphone für sicher und unbedenklich. Die Mehrheit ist deutlich skeptischer und sagt, digital gespeicherte Identitätsdaten sind auf dem Handy weniger (31,2 Prozent) oder gar nicht sicher (35,7 Prozent). Privatwirtschaftlichen Unternehmen wird hier mehr Kompetenz zugesprochen als dem Staat. Private Unternehmen erstellen und verwalten elektronische Ausweissysteme effektiver als staatliche Institutionen, sagt mit 41,7 Prozent die einfache Mehrheit der Befragten. Rund 38 Prozent sehen das nicht so, 20 Prozent sind unentschieden.

Verfasst von

Autorenporträt von Michael Kurzidim, Content Marketing Manager bei valantic

Michael Kurzidim

Online-Redakteur / Content Creation Manager / Projektmanager

Michael Kurzidim hat als Redakteur, Reporter und Freelance für renommierte Zeitschriften wie c't - Magazin für Computertechnik, Computerworld, den Spiegel, Die Zeit, und die Schweizer Handelszeitung gearbeitet. Seit 2022 schreibt er für das Digital Now Magazin über Digitalisierungsthemen, die für jeden Entscheider wichtig sind.