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Lünendonk-Studie: valantic wächst rasant

Lünendonk Logo, daneben ein Bild von einem Tablet mit Grafiken und dahinter Bilder von einem Gebäude, Lünendonk-Studie 2018 belegt rasantes Wachstum von valantic

Die neueste Lünendonk-Studie ist gerade veröffentlicht und valantic seitdem bereits auf 100 Mio. Euro Umsatz weiter gewachsen. Holger von Daniels, Joachim Lauterbach und Martin Hofer erklären im Interview, warum valantic so rasant wächst, wie sich dieses Tempo noch steigern lässt, was sich gerade bei digitalen Transformationsprojekten verändert und welche Leistungen Kunden von IT-Beratungen erwarten sollten.

Lünendonk-Studie: valantic wächst rasant Mockup

Im Gespräch mit LÜNENDONK

LÜNENDONK: Mittelständische IT-Beratungs- und Systemintegrations-Unternehmen verzeichnen laut Lünendonk®-Studie das größte Umsatzwachstum und schließen zur Spitze auf. Wie beurteilen Sie die weitere Entwicklung?

HOLGER VON DANIELS: Wir sehen und spüren diese Entwicklung ebenfalls. Unserer Einschätzung nach liegt dieser Trend darin begründet, dass wir groß genug sind, um mit den großen IT-Fabriken erfolgreich um Projektausschreibungen kämpfen zu können, zum Beispiel bei Digitalisierungsprogrammen und ERP-Einführungen. Dabei weisen wir aber die Vorteile einer mittelständischen Gesellschaft auf: starke Kundennähe, kurze Entscheidungswege und ein klarer Fokus auf die DACH-Region. In Summe können einige mittelständische Beratungshäuser heute gegen die IT-Fabriken bei Großprojekten wie Digital-Transformationen oder SAP S/4HANA-Einführungen sehr erfolgreich konkurrieren. Und wir glauben, – basierend auf Kunden- und Marktrückmeldung – dass dieser Trend anhält und wir weiterhin Marktanteile gewinnen.

Porträt von Holger von Daniels, CEO und Partner bei valantic
Holger von Daniels, CEO & Partner bei valantic

LÜNENDONK: Können Sie das noch näher erläutern? Was macht genau den Unterschied aus bei valantic?

JOACHIM LAUTERBACH: Wir gehören zu den Marktführern bei vielen der neuen Technologien wie Analytics, Supply Chain 4.0, Banking Automation oder Customer Engagement & Commerce. Gleichzeitig aber verstehen wir die gerade in größeren Unternehmen sehr komplexen Grundlagen- und Bestandssysteme. Nur durch die Verknüpfung, der Ambidextrie aus Alt und Neu, können wir Kunden bei der digitalen Transformation von A bis Z begleiten. Bewährt hat sich dabei auch, dass es von valantic immer einen voll verantwortlichen Ansprechpartner für jeden Kunden gibt, egal aus welchen Bereichen unsere agilen Teams zusammen gestellt sind. Dieser kann über kurze Wege alles Relevante im Projekt entscheiden. Das ist unsere Basis für ein erfolgreiches, agiles Vorgehen mit dem Kunden. Wir bieten die Flexibilität, Qualität und Managementattention, die sonst nur kleine Anbieter leisten. Zugleich aber auch die Größe, Leistungsbreite und finanzielle Sicherheit, die Kunden für große Projekte fordern.

Porträt von Joachim Lauterbach, COO & Partner bei valantic
Joachim Lauterbach, COO & Partner bei valantic

LÜNENDONK: Sie sind seit unserer Erhebung sowohl organisch als auch anorganisch gewachsen und weisen bereits einen Umsatz von 100 Millionen Euro auf. Wird valantic in diesem Tempo weiter wachsen?

HOLGER VON DANIELS: Auf jeden Fall! Eher wollen wir unser Wachstum noch einmal beschleunigen. Seit unserer Gründung im Jahr 2012 konnten wir kontinuierlich wachsen und werden dieses Jahr ungefähr 100 Millionen Euro an Umsätzen generieren. Im Rahmen dessen freut es uns besonders, dass sich dieses Jahr bereits zwei weitere Gesellschaften valantic angeschlossen haben: DION Global Solutions und INTARGIA Managementberatung. Mit DION und ihren marktführenden Lösungen in Wertpapierhandel, Zahlungsverkehr und Transaction-Middleware können wir unser Angebot im Bereich Banken Automatisierung noch einmal signifikant stärken und ausbauen. Mit INTARGIA verbreitern wir unser Leistungsportfolio „nach vorne“ in der Wertschöpfungskette und besitzen tiefgreifende Kompetenz in Sachen IT-Architekturen, IT-Strategie und digitale Transformation.

Wie schon gesagt, in den kommenden Jahren werden wir unser Wachstum sicher nochmals beschleunigen. Wir wollen unser starkes organisches Wachstum fortsetzen und idealerweise weiter erhöhen. Gleichzeitig wollen wir unser Leistungsportfolio selektiv stärken mit in ihrem Segment markt- und technologieführenden Unternehmen, die sich uns nicht einfach nur anschließen, sondern auch persönlich zu uns passen.

LÜNENDONK: Die Befragung ergab, dass die Mehrheit für eine zukünftig erfolgreiche Positionierung der IT- Dienstleister zwingend ein integriertes Portfolio aus Management- und IT-Beratung, Digitalagenturleistungen sowie Systemintegration sieht. Können Sie das bestätigen?

MARTIN HOFER: Voll und ganz. Das Verständnis von exzellenten Prozessen und deren Umsetzung im Tagesgeschäft muss zwingend aus einem Guss sein. Wir sind seit Jahren als integrierte Management- und IT- Beratung erfolgreich und sehen diese Verflechtung mit steigendem Digitalisierungsgrad zunehmen – wobei wir unsere Matrix etwas anders aufziehen: Unserer Einschätzung nach sind IT-fokussierte Managementberatung sowie reine IT-Beratung auf Unternehmensebene oftmals nicht mehr oder nur schwer von Digitalisierungsleistungen zu trennen. Insofern haben wir Digitalagenturleistungen direkt in die Management- und IT-Beratung integriert. Wir stimmen aber überein, dass eine tiefgreifende und optimalerweise kombinierte beziehungsweise integrierte Expertise in beiden Feldern unerlässlich ist für eine erfolgreiche Positionierung. Diese steht dann systemintegrierenden Aufgaben gegenüber. Hier sehen wir oft bei Kunden den Knackpunkt in Transformations- und/oder Implementierungsprojekten. Vor allem die Kombination aus Kompetenz in neuen Technologien beziehungsweise digitalen Themen und aus dem gleichzeitigen Beherrschen von Bestandssystemen scheint oftmals gar nicht oder nur geringfügig zu bestehen. Wir haben für uns herausgefunden, dass vor allem Best-Practice-Erfahrung die Umsetzung sehr beschleunigt.

Porrät von Martin Hofer, Geschäftsführer bei valantic Supply Chain Excellence
Martin Hofer, Geschäftsführer bei valantic Supply Chain Excellence

LÜNENDONK: Wenn Unternehmen sich mit der digitalen Transformation auseinandersetzen, welche Strategie empfehlen Sie?

HOLGER VON DANIELS: Beim Begriff „digitale Transformation“ wird häufig aneinander vorbeigeredet. Die einen verstehen darunter eine Neuerfindung ihres Geschäftsmodells, die anderen wollen einen einzelnen Prozess digitalisieren. Unser Fokus liegt auf der Digitalisierung der Organisation. Wir raten unseren Kunden oft, die Digitalisierung in vier Dimensionen zu denken. Erstens: Digitalisierung der Customer Journey, also der Art und Weise, wie ich als Unternehmen mit dem Kunden interagiere. Zweitens: Anpassung der vertikalen und horizontalen Wertschöpfungsketten. Hierunter verstehen wir die Vereinfachung der Prozesse von der Planung über die Logistik, Produktion oder den Handel bis hin zum Sales und Service. Drittens: innerbetriebliche Supportfunktionen, worunter wir alle Supportsysteme in einem Unternehmen zusammenfassen. Und viertens: die Digitalisierung des Arbeitsplatzes.

LÜNENDONK: Aus Sicht der Anwenderunternehmen gaben 68 Prozent der Befragten an, IT-nahe Projekte würden nicht umgesetzt, da nicht ausreichend Mitarbeiter in der IT-Abteilung für die Umsetzung zur Verfügung stehen. Wo sehen Sie die Haupthindernisse für erfolgreiche Digitalisierung?

MARTIN HOFER: Wir sehen fünf Haupthindernisse oder besser Herausforderungen im Rahmen der Digitalisierung von Unternehmen. Erstens müssen die organisationsbedingten Silos in Unternehmen und vor allem in großen Organisationen aufgelöst werden. Strukturen und Prozesse müssen sich neu definieren. Im Kern der Digitalisierung stehen eine offene Kommunikation und ein ebenso offener Austausch von Ideen. Das zweite Haupthindernis ist Zeit: Man hat bis jetzt noch keinem Unternehmen vorgeworfen, zu früh digitalisiert zu haben – vielen jedoch, es zu spät getan zu haben. Insofern: Je früher Digitalisierung angegangen wird, desto besser. Das dritte Haupthindernis sind Daten: Oft wurden über Jahre keine Hausaufgaben bei der Harmonisierung und Standardisierung von Daten gemacht. Hier besteht großer Nachholbedarf, die Daten nutzbar zu machen für „digitale Prozesse“, Data Analytics und KI. Viertens: Technologiekompetenz muss – zumindest teilweise – „in-house“ verbleiben. Sonst verschenkt man die Basis für Innovation und Zukunftssicherung an einen Dritten. Fünftens: Unternehmen sollten Kleinen starten! Digitalisierung ist ein langfristiges Unterfangen. Es ist in der Regel besser, viele parallele Teilprojekte durchzuführen, als auf einmal den großen Wurf zu versuchen.

LÜNENDONK: In der aktuellen Lünendonk®-Studie liegen bei der Frage nach der zukünftigen Themenausrichtung die Automatisierung von Fachprozessen, Digital Customer Experience und Big Data Analytics vorne. Überrascht Sie das?

JOACHIM LAUTERBACH: Nein. Alle drei Themen sind für eine erfolgreiche Digitalisierung essenziell. Für alle Unternehmen. Deshalb müssen sie natürlich auch von Beratungshäusern beherrscht werden. Digital Customer Experience ist eine unserer vier Dimensionen für Digitalisierung. Die Effizienz- und Kostengewinne der Automatisierung von Fachprozessen sind immens, gleichsam sind sie Bedingung für neue Services und Geschäftsmodelle. Gleiches gilt für Erkenntnisse, die aus Big Data Analytics gewonnen werden. Ich würde dieser Liste jedoch noch ein wichtiges Thema anfügen wollen: die vorhin besprochene Systemintegration. Wir glauben, dass ein Verständnis nur der neuen Themen nicht ausreicht. Man muss ebenfalls verstanden haben, wie man sie in die bestehende Umgebung des Kunden einbettet und zusammen mit den Bestandssystemen optimal zum Funktionieren bringt. Digitalisierung ist ja keine Frage von neuen Technologien alleine, sondern von der Transformation des Bestehenden in etwas noch besseres Neues. Insofern ist die Ganzheitlichkeit aus Bestandssystemen, neuen Technologien und Geschäftsmodell entscheidend, auch im Beratungsansatz.

LÜNENDONK: Stichwort Customer Journey: Die Studie zeigt, dass das Thema Digital Customer Experience zukünftig eine wichtige Rolle spielen wird. Wie stellt sich valantic auf die zunehmende Herausforderung im Kontext der Customer Experience (CX) ein?

HOLGER VON DANIELS: Zentral zur Lösung der Herausforderungen im Kontext der Customer Experience ist unserer Meinung nach ein integrierter Front-to-back-Ansatz: nach vorne, also dem Kunden zugewandt, ein über alle Kanäle ansprechendes, kundenzentriertes Frontend mit einer klaren Message. Nach hinten, also das dem Unternehmen zugewandte Backend, müssen sämtliche technischen Schnittstellen nahtlos integrierbar sein mit den Bestandssystemen des Unternehmens, zum Beispiel mit ERP-, Lager- oder Logistiksystemen. Gleichzeitig sollte für die Mitarbeiter alles einfach zu bedienen, zu aktualisieren und zu warten sein. Dieser Ansatz – integrierte Kundenzentrierung mit zentraler, einfacher Bedienung und Wartung für das Unternehmen – ist für uns der Schlüssel zu einer exzellenten Customer Experience.

LÜNENDONK: Die Automobilindustrie und die Banken sind mit Abstand die wichtigsten Kundenunternehmen von IT-Beratungs- und Systemintegrations-Unternehmen. Können Sie aus valantic-Sicht das bestätigen?

MARTIN HOFER & JOACHIM LAUTERBACH: Ja

MARTIN HOFER: Wobei das aus unterschiedlichen Gründen der Fall ist. In beiden Industrien ist der Digitalisierungsdruck sehr hoch – Digitalisierung und Standardisierung sind spätestens heutzutage ein Muss und erfordern in der Regel die Unterstützung durch Experten wie valantic. Zusätzlich ist ein sehr hoher Integrationsbedarf aufgrund von unternehmensübergreifenden Prozessen vorhanden. Dabei sind die Arbeitsanforderungen jedoch sehr unterschiedlich.

JOACHIM LAUTERBACH: In der Tat. Banken sind in der relativ einzigartigen Position, sehr komplexe IT- Systeme zu besitzen, die technisch oft nicht auf dem neuesten Stand sind. Dazu kam in den letzten Jahren der Digitalisierungsdruck. Insofern besteht hier die Herausforderung, die streckenweise veralteten Systeme gesetzeskonform und fehlerfrei nicht nur technisch zu überholen, sondern direkt zu digitalisieren beziehungsweise für eine Digitalisierung verfügbar zu machen, z.B. indem sie einen holistischen Blick auf einen Kunden zulassen. Dafür sind ein entsprechend ausgeprägtes Verständnis und die Expertise hinsichtlich der Systeme und Prozesse von Banken zwingend notwendig.

MARTIN HOFER: Die Automobilindustrie leidet weniger unter dem Problem von veralteten IT-Systemen, kämpft aber mit der zusätzlichen Komplexität aus globalen Wertschöpfungsketten mit sehr aufwendigen Produktions- und Logistikketten. Vor allem die stark optimierten Supply Chains im Hinblick auf Reaktionszeit und Qualität lassen nur sehr wenig Raum für Unzulänglichkeiten. Hier ist die Herausforderung, bestehende Prozesse zu digitalisieren und systemtechnisch einzubinden, ohne dabei die Lieferfähigkeit zu beeinträchtigen.

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