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Anforderungen an die Printtool-Software

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EXPERT_TALK mit Torsten Bauer, Hager

Heute dürfen wir Herr Torsten Bauer im EXPERT_TALK begrüßen. Herr Bauer ist Experte im Bereich Cross-Media-Publishing und steht uns zum Interview zur Verfügung.

Porträt von Torsten Bauer, Produktionsmanager Bestell- und Planungsmedien, Hager Vertriebsgesellschaft mbH & Co. KG
Herr Torsten BAUER ist Betriebswirt (WA Dipl.-Inh.)  und seit 28 Jahren durchgängig bei der Hager Vertriebsgesellschaft mbH & Co. KG als Produktionsmanager Bestell- und Planungsmedien, Bereich Cross Media Production beschäftigt.

Kahler: Herr Bauer, Sie sind Produktionsmanager Bestell- und Planungsmedien bei Hager. Seit wann setzen Sie Database-Publishing-Tools ein und was waren zu Beginn die größten Herausforderungen bei der Projekteinführung?

Bauer: Unser Database-Publishing-Projekt wurde im Jahr 2013 gestartet. Von Hause aus brachten wir ein eigenentwickeltes PIM-System mit. Die eigentliche Herausforderung bestand darin, eine passende Print-Engine zum Andocken an unser PIM-System zu finden, welche uns die hochautomatisierte Ausleitung unserer 5 Hauptkataloge in InDesign ermöglicht. Entsprechende Katalogstrukturen liefert unser PIM-System, da von hier aus auch der Online-Katalog gespeist wird. Zusätzlich war die erste Katalogausleitung auch für die nächste Kataloggeneration im Folgejahr geplant und dadurch hatten wir ordentlich Druck im Projekt. Um den Markt an potentiellen Printtool-Anbieter besser einordnen zu können, haben wir uns für das Projekt einen externen Berater ins Boot geholt, mit dem wir dann unser Anforderungsprofil definiert hatten und direkt in eine Ausschreibung gegangen sind. Nach einer ausgiebigen Marktsondierung konnten wir für den Pitch drei potentielle Lösungsanbieter auswählen.

Kahler: Was waren die Hauptgründe bzw. auf was hat Hager besonders geachtet bei der Auswahl der Print-Systeme?

Bauer: Den Hauptfokus haben wir natürlich auf die optimale Integration unseres PIM-Systems gelegt. Die Lösung sollte entsprechende Konnektoren bzw. Schnittstellen mitbringen, welche perfekt mit unserem bestehenden PIM kommunizieren, um hier keinen zusätzlichen Entwicklungsaufwand zu generieren.

Ferner mussten sich auch die Regelwerke für die Printausleitung gut und einfach umsetzen lassen. Ebenso war die Ausleitung der Kataloge in das Zielformat Adobe InDesign eine zwingende Voraussetzung, um unseren Firmenstandard gerecht zu werden und um in den Katalogen vor der Drucklegung noch manuell eingreifen zu können – z.B. für „Last-Minute“ Korrekturen usw. Ein weiteres wichtiges Kriterium für die Auswahl war, dass für die anzuschaffende Lösung ein SaaS-Betrieb möglich ist.

Kahler: Wie lange hat sich der Auswahlprozess hingezogen und was waren die größten Hürden bei der Evaluation?

Bauer: Der Auswahlprozess hat gute sechs Monate gedauert. Durch eine optimale Zusammensetzung des Projektteams aus Marketingfachleuten mit Printtool-Erfahrung, Kollegen aus der IT und einem externen Berater waren wir sehr gut für die Evaluierung aufgestellt. Für die Anbieterauswahl hatten wir ein sehr detailliertes Anforderungsprofil ausgearbeitet. Mit dessen Hilfe konnten wir schnell die drei möglichen Anbieter für den Pitch auswählen, die uns letztendlich in einer Live-Demo mit Echtdaten überzeugen mussten. Sehr genau hatten wir dabei beobachtet, wie gut unsere teils sehr komplexen Regelwerke umgesetzt wurden. Am Ende war für uns eine eindeutige Tendenz festzustellen.

Kahler: Hat Ihnen die Unterstützung durch den externen Berater geholfen? Und hätte Hager die Evaluierung auch ohne externe Unterstützung leisten können?

Bauer: Die erste Frage ist eindeutig mit einem klaren „Ja“ zu beantworten. Aufgrund der großen Erfahrung und der Marktübersicht war die Beauftragung eines Beraters essentiell. Sicherlich wären wir auch ohne externe Hilfe aufgrund des optimal zusammengestellten Projektteams zu einem Ergebnis gekommen.

Das hätte jedoch für uns einen viel größeren internen Rechercheaufwand bedeutet. Das Projekt wäre unmöglich in den anberaumten sechs Monaten umzusetzen gewesen.

Kahler: Das hört sich nach einer „Success-Story“ an. Eine abschließende Frage noch: Wie sehen Sie die Zukunft der Katalogproduktion? Zum einen aus technischer Sicht, wie werden sich Database Publishing Lösungen verändern? Und zum anderen generell, welche Bedeutung wird der Print Katalog nach Ihrer Meinung nach in Zukunft haben?

Bauer: Wir sehen den Printkatalog noch lange nicht am Ende, wobei sich Art und Aufmachung der Kataloge sicherlich deutlich verändern werden. Wir werden uns von der Abbildung des Gesamtsortiments und von den Großauflagen wegbewegen. Der Katalog ist und bleibt ein wichtiger Kanal, den wir weiterhin bespielen wollen. Als Premiumprodukt wird er aufwendiger und ansprechender gestaltet sein. Er soll  weiterhin das Image der Marke stärken und die besondere Qualität unserer Produkte unterstreichen. Das macht den Katalog nach wie vor zu einem wichtigen Marketinginstrument.

Wir sind aktuell mit einer hoch performanten Database Publishing Lösung ausgestattet, die wir regelmäßig (2x pro Jahr) updaten. Aber wo genau geht die Reise technisch hin? Wir erwarten weitere sinnvolle Funktionalitäten und einen deutlichen Zuwachs an Performance. Von unserer Vorgabe – eine Komplettausleitung eines Katalogs in weniger als 8 Stunden – sind wir noch ein Stück entfernt. Auch neue Automatismen sollten die Arbeit zukünftig erleichtern. Der Anspruch an Qualität, Tempo und Systemstabilität wird weiter steigen.

Kahler: Vielen Dank für das Interview.

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